Buchpublikationen aus den Jahren 2005-2011 (Auswahl)

[ 2011 | 2010 | 2008-2009 | 2005-2007 ]

Publikationen 2011

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

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Gluck auf dem Theater


Herausgegeben von Daniel Brandenburg und Martina Hochreiter

Der sechste Band der Gluck-Studien enthält die Beiträge des Symposions „ Gluck auf dem Theater“ , das im Jahr 2008 anlässlich der 2. Internationalen Gluck-Opern-Festspiele in Nürnberg stattgefunden hat.
Im Mittelpunkt des Tagungsberichts stehen die Opern „ Alceste , Ezio“ und „ La Rencontre imprévue “ . Die Geschichte des Alkestis-Stoffes von der Antike bis zu der Umsetzung Glucks und Calzabigis 1767 und der späteren Pariser Fassung, eine von Gluck autorisierte deutsche Fassung von „ La Rencontre “ , Überlegungen zur der Opéra comique „ L’Arbre enchanté “ , Pläne Jean-Georges Noverres zur Verbesserung der Bedingungen in den Theatern sowie Aspekte der Gesangspraxis sind nur einige wenige der in dem Band behandelten Themen. Die Autoren der Beiträge sind international renommierte Fachleute aus Musikwissenschaft, Klassischer Philologie, Romanistik, Tanz- und Theaterwissenschaft.


Daniel Brandenburg/Martina Hochreiter (Hg.)
Gluck auf dem Theater
Kassel u.a.: Bärenreiter, 2011
343 S.
ISBN 978-3-7618-2223-4

 

'Per ben vestir la virtuosa'. Die Oper des 18. und frühen 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen Komponisten und Sängern

Herausgegeben von Daniel Brandenburg und Thomas Seedorf

Die Konzentration auf Werktexte und musikalisch-dramaturgische Strukturen, die für lange Zeit die Opernforschung bestimmte, ist in jüngerer Zeit durch Ansätze ergänzt, wenn nicht verdrängt worden, die darauf zielen, die »facts of life« von Oper – die Umstände und Produktionsbedingungen, die Oper entstehen und zur Wirkung gelangen lassen – stärker in den Mittelpunkt des Forschungsinteresses zu rücken.


Daniel Brandenburg/Thomas Seedorf (Hg.)
'Per ben vestir la virtuosa'. Die Oper des 18. und frühen 19. Jahrhunderts im Spannungsfeld zwischen Komponisten und Sängern
Schliengen: Edition Argus, 2011
257 S.
ISBN 978-3-931264-56-7

 

Werner Hochbaum. An den Rändern der Geschichte


Herausgegeben von Elisabeth Büttner und Joachim Schätz

Hamburg 1929, Hafenmilieu, proletarische Bereitschaft zum Kampf: mit BRÜDER entsteht ein Film, der den Blick auf seinen Regisseur prägen wird. Werner Hochbaum gilt als Filmstilist, der sich in den Dienst der Sozialdemokratie stellt. Eine Einschätzung, die zutrifft und doch nicht das gesamte Werk trägt. Historische Zäsuren und ästhetische Brüche zerklüften ein Schaffen, das sich durch inszenatorisches Bewusstsein und Genauigkeit im Atmosphärischen auszeichnet. 

Hochbaum nimmt die Zugangsweise des Stummfilms mit in den Tonfilm und arbeitet sich in den frühen 1930er-Jahren an jener kinematografischen Durchformung der Welt ab, die auch Béla Balász oder Walter Ruttmann umtreibt. Mit den Wiener (Ko-)Produktionen VORSTADTVARIETÉ und DIE EWIGE MASKE aus 1935 etabliert er sich als Filmemacher, der Form, Spannung, Rhythmus und Geschichte zu verbinden versteht. In Berlin und Wien fertigt Hochbaum von nun an elegantes, melancholisches Studiokino in der zweiten und dritten Reihe. Ein Berufsverbot 1939 beendet die Karriere abrupt, Hochbaum stirbt 1946. Trotz kurzzeitiger Wiederentdeckungen in den 1970er- und 1990er-Jahren werden Hochbaums Leben und Werk kaum Gegenstand der Filmgeschichtsschreibung. Dieses Buch erschließt neue Quellen und Lesarten zu seiner an Wendungen reichen Biografie. Vor allem widmet sich der Band aber den Filmen, ihren Figuren und Milieus, ihrer Ästhetik und Politik.


Elisabeth Büttner/Joachim Schätz (Hg.)
Werner Hochbaum. An den Rändern der Geschichte
Wien: verlag filmarchiv austria, 2011
256 S.
ISBN 978-3-902781-11-6

 

"Denken Sie!" – Interdisziplinäre Studien zum Werk Joe Bergers


Herausgegeben von Julia Danielczyk und Thomas Antonic

Der vorliegende Band versammelt die Beiträge des Symposiums „Joe Berger: Denken Sie!“ (veranstaltet im Oktober 2009 in der Wienbibliothek im Rathaus) und vertieft die Untersuchungen zum vielseitigen Schaffen des Wiener Aktionskünstlers, Autors, Musikers, Schauspielers und Malers Joe Berger (1939–1991).
Bergers Werk wird hier erstmals in seiner ganzen Vielfalt im historisch-topographischen Kontext gewürdigt. Das Wien der 1960er bis -80er Jahre ist nicht nur Schauplatz zahlreicher Texte, sondern auch Wirkungsfeld Bergers. Wesentliche Fragestellungen des Bandes gruppieren sich um Bergers Bedeutung für die Wiener Kunst- und Literaturszene dieser Jahre, insbesondere für Kollegen wie Hermann Schürrer, Reinhard Priessnitz, H. C. Artmann u.a.

Beiträge von: Thomas Antonic, Julia Danielczyk, Brigitte Marschall, Gabriele Pfeiffer, Evelyne Polt-Heinzl, Wolfgang Reichmann, Christa Simon, Johann Sonnleitner, Elisabeth Streit und Irene Suchy. Mit einem Geleitwort von Sylvia Mattl-Wurm.


Julia Danielczyk/Thomas Antonic (Hg.)
"Denken Sie!" – Interdisziplinäre Studien zum Werk Joe Bergers
Klagenfurt: Ritter, 2011
288 S.
ISBN: 978-3-85415-457-0

 

Inszenierung von »Weiblichkeit«. Zur Konstruktion von Körperbildern in der Kunst

Herausgegeben von Christine Ehardt, Daniela Pillgrab, Marina Rauchenbacher und Barbara Alge

Die Kategorisierung von binären Geschlechterrollen sollte nach den in Wissenschaft und Kunst geführten Debatten längst überholt erscheinen. Ungeachtet dessen erfahren diese Zuschreibungen eine ständige Tradierung in Medien, Kunst und (Alltags-) Kultur. Die stets präsente Inszenierung von ›Weiblichkeit‹ ist deshalb reformulierter Ausgangspunkt dieses interdisziplinären Sammelbandes und wird ausgehend von feministischen Forschungen sowie von den Gender- und Queer-Studies beleuchtet.

Mit Beiträgen von Barbara Alge, Marlen Bidwell-Steiner, Christa Brüstle, Meri Disoski, Christine Ehardt, Ralph Fischer, Konstanze Fliedl, Irene Fußl, Nicole Haitzinger, Heide Hammer, Jana Herwig, Melanie Letschnig, Daniela Pillgrab, Marina Rauchenbacher, Stefan Vater und Renate Wieser.


Christine Ehardt/Daniela Pillgrab/Marina Rauchenbacher/Barbara Alge (Hg.)
Inszenierung von »Weiblichkeit«. Zur Konstruktion von Körperbildern in der Kunst
Wien: Löcker, 2011
256 S.
ISBN 978-3-85409-571-2

 

Ich bin noch nicht fertig – Erinnerungen

Ioan Holender

Nach zwanzig Jahren als Direktor der Staatsoper in Wien zieht Ioan Holender Bilanz. In seiner Autobiografie erinnert er sich an seine Erfolge in der Musik ebenso wie an die Kindheit im faschistischen Rumänien, die Enteignung des väterlichen Betriebs im Kommunismus und die Ausreise 1959 nach Österreich, wo er sich zum Opernbariton und Konzertsänger ausbilden ließ. Neben Porträts von Persönlichkeiten wie Carlos Kleiber, Riccardo Muti, Placido Domingo und Anna Netrebko interessieren besonders die schonungslosen Beschreibungen dessen, was hinter den Kulissen einer großen Opernbühne geschieht. Wer verstehen will, wie Oper funktioniert, kann auf dieses Buch nicht verzichten.


Ioan Holender
Ich bin noch nicht fertig – Erinnerungen
Wien: Zsolnay, 2011
288 S.
ISBN 978-3-552-05493-6

 

Theater ohne Illusionen. Georg Büchners Ästhetik der Emanzipation

Christina Kaindl-Hönig

In Verschränkung mit dem historischen und kulturphilosophischen Kontext veranschaulicht Theater ohne Illusionen die Auffassung, dass Georg Büchners Dramen als stringente Fortführung seiner politischen, sozialrevolutionären Praxis mit den Mitteln des Theaters aufgefasst werden können. Beginnend mit Dantons Tod und kulminierend in Woyzeck, versuchte Büchner bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts, mit einer materialistisch fundierten Ästhetik ein geschichtsbewusstes Erkenntnismittel von Realität bereitzustellen.

Christina Kaindl-Hönigs Buch zeigt, wie Büchners kritische Konzeption eines 'Theaters ohne Illusionen' den entlarvenden Blick auf gesellschaftliche Herrschaftsstrukturen zu schärfen sucht, um mit dieser Ästhetik der Emanzipation in den Menschen das Bewusstsein für selbstbestimmtes Handeln zu erwecken. Vor dem Hintergrund der inszenatorischen Verhüllungen heutiger Medien gewinnt dieser politisch-ästhetische Ansatz ungeahnte Aktualität.


Christina Kaindl-Hönig
Theater ohne Illusionen. Georg Büchners Ästhetik der Emanzipation
Reihe Literaturwissenschaft Band 19
Marburg: Tectum, 2011
426 S.
ISBN 978-3-8288-2646-5

 

kurios. Von Sinnen

Herausgegeben von Markus Lehner, Thomas Ochs und Clara Rybaczek

Wunderkabinette und Kuriositätensammlungen. Ausstellung des Bewundernswerten oder Verwahrung des Monströsen? Außergewöhnliches schärft unsere Sinne, bricht die Alltagssicht auf. Unkontrolliert stürzt uns Neugierde in sonderbare Sphären. Absurdes hinterfragt Normatives, eröffnet grenzenlose Sichtweisen. Kurios: von der artistischen Zirkusnummer bis zum Widerspruch in sich? - Text zum Call for Papers


Markus Lehner/Thomas Ochs/Clara Rybaczek (Hg.)
kurios. Von Sinnen
(SYN 3-2011)
Wien: Lit, 2011
120 S.
ISBN 978-3-643-50324-4

 

Gottlieb Stephanie der Jüngere: Der Deserteur aus der Kindesliebe. Ein Lustspiel in drey Aufzügen

Mit einem Nachwort herausgegeben von Matthias Mansky

Gottlieb Stephanie der Jüngere (1741–1800) ist heute wie viele seiner josephinischen Schriftstellerkollegen beinahe gänzlich aus den gängigen Literatur- und Theatergeschichten verschwunden. Kommt es zu einer Erwähnung des zu Lebzeiten erfolgreichen Schauspielers und Dramatikers, dann zumeist nur mehr als Verfasser des Librettos zu Wolfgang Amadeus Mozarts Entführung aus dem Serail. Dennoch bürgt die zeitgenössische Bühnenpräsenz seiner Werke dafür, dass Stephanie als prominenter Theaterpraktiker des ausgehenden 18. Jahrhunderts angesehen werden darf. Sein Lustspiel Der Deserteur aus Kindesliebe, das im gesamten deutschen Sprachraum reüssieren konnte, entspricht der durch Lessings Minna von Barnhelm inspirierten Gattung des Soldatenstücks und steht in seinen politischen und sozialkritischen Implikationen im engen Konnex mit den josephinischen Modernisierungsprozessen nach dem Siebenjährigen Krieg.


Gottlieb Stephanie der Jüngere
Der Deserteur aus der Kindesliebe. Ein Lustspiel in drey Aufzügen
Mit einem Nachwort hg. v. Matthias Mansky
Hannover: Wehrhahn, 2011
100 S.
ISBN 978–3–86525–242–5

 

Tobias Philipp von Gebler: Der Minister. Ein Theatralischer Versuch in fünf Aufzügen

Mit einem Nachwort herausgegeben von Matthias Mansky

Tobias Philipp von Geblers (1722?–1786) Drama Der Minister darf als interessantes Dokument der heute von der Literatur- und Theatergeschichtsschreibung oft vernachlässigten josephinischen Aufklärung angesehen werden. Es steht, ebenso wie die weiteren Werke des hohen Staatsmannes, im Kontext der gesellschaftlichen Modernisierungsbestrebungen unter Maria Theresia und Joseph II. und der nun einsetzenden Wiener Theaterdebatte (Haider-Pregler), in der die Schaubühne für pädagogische Zwecke nutzbar gemacht werden sollte. Im Stück, in dessen Zentrum ein tugendhafter und nachahmenswerter Minister gerückt wird, korrelieren die Konventionen des empfindsamen rührenden Lustspiels mit den pragmatischen Zielsetzungen der österreichischen Aufklärer. Es ist sowohl Familien- als auch Staatsdrama, da dem privaten Raum der Komödie eine staatspolitische Thematik interpoliert wird. Geblers Minister muss eine bedeutende Stellung innerhalb der Wiener Dramenproduktion im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts attestiert werden: Es spiegelt einerseits die pädagogischen Intentionen der österreichischen Aufklärer deutlich wider, andererseits stellt es einen wichtigen Beitrag zur Lessing- und Diderotrezeption in Wien dar.


Tobias Philipp von Gebler
Der Minister. Ein Theatralischer Versuch in fünf Aufzügen
Mit einem Nachwort hg. v. Matthias Mansky
Hannover: Wehrnhahn, 2011
92 S.
ISBN 978–3–86525–188–6

 

Margareta Heinrich (Taschenkino #1)

Vrääth Öhner

Die Startausgabe der Edition Taschenkino widmet sich der längst fälligen Werkbiografie der viel zu früh verstorbenen Margareta Heinrich, einer politisch engagierten Filmemacherin, deren Werk es nicht zuletzt deshalb wiederzuentdecken gilt, weil in diesem zentrale film-, kultur- und gesellschaftspolitische Entwicklungen der Achtziger- und frühen Neunzigerjahre sedimentiert sind. Nicht zuletzt markieren Heinrichs Filme wesentliche Positionen des weiblichen Kinos in Österreich.

Den Essay zum filmischen Werk Heinrichs ergänzen Interviews mit Weggefährtinnen der Regisseurin sowie eine DVD mit den Filmen TOTSCHWEIGEN und GENOSSINNEN.


Vrääth Öhner
Margareta Heinrich (Taschenkino #1)
Wien: verlag filmarchiv austria, 2011
160 S., mit einer DVD
ISBN-13 978-3-902781-00-0


Theorien des Comics. Ein Reader

Herausgegeben von Barbara Eder, Elisabeth Klar und Ramón Reichert

Mit der aktuellen Popularität von Comicverfilmungen sind Comics heute in unserer Kultur präsenter als je zuvor. Gleichzeitig eröffnen Graphic Novels wie Art Spiegelmanns »Maus« neue Möglichkeiten der Beschäftigung mit sozialen Praktiken und kollektiver Erinnerung.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Hybridisierung in Medien, Kunst und Kultur hebt dieser Reader das medienreflexive, narrative und politische Potenzial einer noch jungen Kunstform hervor und versammelt richtungsweisende Ansätze der internationalen Comicforschung aus den Bereichen »Transmedialität«,»Erzähltheorie«, »Interaktive Medien«, »Visuelle Kultur« und »Queer Theory«.

Mit Beiträgen u.a. von Jens Balzer, Ole Frahm, Pascal Lefèvre, Mark McLelland sowie Kathleen Martindale und zahlreichen Abbildungen.


Barbara Eder/Elisabeth Klar/Ramón Reichert (Hg.)
Theorien des Comics. Ein Reader
Bielefeld: transcript, 2011
464 S.
ISBN 978-3-8376-1147-2

 

reflexiv. Geschichte denken

Herausgegeben von Thomas Marchart, Stefanie Schmitt und Stefan Suppanschitz

Baukasten Geschichte. Forschung und Fälschung. Repräsentation, Selektion, Transformation. Im Gegenwärtigen arbeitet das Gewesene weiter, lebt als Erzählung, Überbleibsel, Narbe fort. Narrationen bedingen das Jetzt, erklären, mythologisieren und determinieren das Individuum. In welche Krisen treibt uns die Erkundung von Geschichte? Was ist Erinnerung? Reflex, Reflexion oder gar: der Blick in den Spiegel? - Text zum Call for Papers


Thomas Marchart/Stefanie Schmitt/Stefan Suppanschitz (Hg.)
reflexiv. Geschichte denken
(SYN 2-2011)
Wien: Lit, 2011
152 S.
ISBN 978-3-643-50276-6

 

Vlado Kristl. Der Mond ist ein Franzose

Herausgegeben von Christian Schulte, Franziska Bruckner, Stefanie Schmitt und Kathrin Wojtowicz

Vlado Kristl gehörte zum Kreis der Zagreber Schule des Animationsfilms; im Umfeld des Neuen Deutschen Films übernahm er die Rolle des Provokateurs, der gegen jegliche Form der Verwertbarkeit seiner künstlerischen Arbeit Front machte. Als Maler, Zeichner und Literat torpedierte er zeitlebens die Konventionen des Kulturbetriebs. Seine Pseudonyme hießen: Sisyphos, Prometheus und Don Quichotte. Sein Programm: Die Zerstörung der Systeme.

Beiliegende DVD enthält folgende Beiträge: „Vlado Vlado“ (R.: Gabriele Schwark/Dieter Reifarth, DE 2003), „Kopfmusik“ (R.: Ralph Kleinemas, DE 2010) und „Kino Zwei“ (R.: Edgar Reitz, BRD 1970).


Christian Schulte/Franziska Bruckner/Stefanie Schmitt/Kathrin Wojtowicz (Hg.)
Vlado Kristl. Der Mond ist ein Franzose
(Maske und Kothurn 3–4/2011)
Wien u.a.: Böhlau, 2011
298 S., DVD
ISBN 978-3-205-78670-2

 

Alexander Kluge: In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod. Texte zu Kino, Film, Politik 

Herausgegeben von Christian Schulte

Vom "Oberhausener Manifest" Anfang der 60er Jahre über Film-Buch-Projekte wie "Die Patriotin" oder "Die Macht der Gefühle" bis hin zu den medien- und gesellschaftskritischen Dialogen, die er im Fernsehen führt, hat sich Alexander Kluge kontinuierlich mit Rolle und Funktionsweise der modernen Medien auseinandergesetzt.

Im Mittelpunkt seiner theoretischen Beschäftigung mit Film, Filmpolitik und Medien steht das Verhältnis von Erfahrung und medial vermittelter Wirklichkeit. Wie gelingt es Filmen, der vielschichtigen, hochkomplexen Wahrnehmung gerecht zu werden, mit der wir die Wirklichkeit strukturieren? Und wie beeinflussen Organisation und Inhalte von Medien und Medienpolitik unsere Weltsicht? Kluges Verständnis von Film basiert auf einem eigensinnigen Realismus-Begriff, der das audiovisuelle Medium als intelligible Struktur und komplexes Werkzeug realer gesellschaftlicher Kommunikation begreift. Filme, das sind Dialoge mit Zuschauern, die erst kraft der Denk- und Phantasietätigkeit derselben entstehen.


Alexander Kluge
In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod. Texte zu Kino, Film, Politik
Hg. v. Christian Schulte
Berlin: Vorwerk 8, 2011
3., veränderte Auflage, 280 S.
ISBN 978-3-930916-28-3

 

Advanced Rosei

Herausgegeben von Clemens K. Stepina

Anlässlich des 65. Geburtstages von Peter Rosei fand im April 2011 in Wien ein Interdisziplinäres Symposium über diesen bedeutenden österreichischen Autor statt. Dem Umfang und der Vielfalt Roseis Werk entsprechend beleuchten die Beiträge seine literarische Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven. Nach Basic Rosei, das im Jahr 2000 bei Sonderzahl erschien und als Expedition in einen wenig erforschten Kontinent angelegt war, wird die Auseinandersetzung mit Advanced Rosei fortgesetzt.


Clemens K. Stepina (Hg.)
Advanced Rosei
Wien: Sonderzahl, 2011
176 S.
ISBN 978 3 85449 360 0

 

Iring Fetscher: Zwischen Universität und Politik

Herausgegeben von Clemens K. Stepina

Im vorliegenden Buch wird das akademische Leben Iring Fetschers von seiner Berufung (1962) bis zu seiner Emeritierung (1988) an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt am Main thematisiert. In diesen Zeitraum fallen die Beschäftigung der Republik mit dem Dritten Reich wie der DDR, die Studentenunruhen, die RAF und die neuen sozialen Bewegungen.
In den hier abgedruckten Interviews, die vom Autor um Fußnoten und einem Personenindex erweitert wurden, wird der autorensoziologische Hintergrund eines Intellektuellen sichtbar gemacht, der wie kaum ein anderer seiner Zeit die Lebenswelt zwischen Universität und Politik zu reflektieren vermochte.


Iring Fetscher
Zwischen Universität und Politik
Hg. v. Clemens K. Stepina
St. Wolfgang: edition art science, 2011
130 S.
ISBN 978-3-902157-83-6

 

Passages to Bollywood. Einführung in den Hindi-Film

Claus Tieber

Das populäre indische Kino erfreut sich plötzlich höchster Aufmerksamkeit. Die seriöse und wissenschaftliche Auseinandersetzung hat gerade erst begonnen, Publikationen sind Mangelware. Dem will dieser Band abhelfen, der sich mit Geschichte und Ästhetik des Hindi-Films seit 1947 beschäftigt. Im Zentrum stehen das Goldende Zeitalter des indischen Films in den 50er Jahren, der Aufstieg des größten indischen Stars Amitabh Bachchan seit den 70er Jahren sowie die Entwicklungen der letzten 15 Jahre.

Ästhetik, Dramaturgie und Produktionsweise des Hindi-Films nehmen den zweiten Teil des Buchs ein. Historische Darstellung, formale und dramaturgische Analysen sowie die ökonomische Basis des Hindi-Films bieten solcherart mehrere Wege zum besseren Verständnis von Filmen, "Made in Bollywood".


Claus Tieber
Passages to Bollywood. Einführung in den Hindi-Film
(Filmwissenschaft; 1)
Wien u.a.: LIT, 2011
3. Auflage, 208 S.
ISBN 978-3-8258-9827-4

 

Stummfilmdramaturgie. Erzählweisen des amerikanischen Feature Films 1917–1927

Claus Tieber

Das erste Jahrzehnt abendfüllender Spielfilme Hollywoods steht im Mittelpunkt dieser Untersuchung. Die Analyse zeichnet ein Bild Hollywoods, das dem des klassischen Hollywood-Kinos in vielen Punkten entgegensteht. Das Buch weist nach, dass die Erzählweisen dieser Filme aus dem Kampf zwischen klassischen und melodramatischen Modellen des Erzählens entstanden und dass die dabei gefundenen Lösungen weit vielfältiger waren als bislang angenommen. Alternative Erzählweisen zum Hollywood-Kino finden sich somit in Hollywoods eigener Geschichte.


Claus Tieber
Stummfilmdramaturgie. Erzählweisen des amerikanischen Feature Films 1917–1927
(Filmwissenschaft; 10)
Wien u.a.: LIT, 2011
240 S.
ISBN 978-3-643-50186-8

 

Das Drama nach dem Drama. Verwandlungen dramatischer Formen in Deutschland seit 1945

Herausgegeben von Artur Pelka und Stefan Tigges

Welche Folgen hatte der Faschismus für die deutsche Dramatik? Wie hat sich die Schreib- und Spielpraxis im geteilten Deutschland sowie nach dem Mauerfall entwickelt? Welche ästhetische und politische Sprengkraft geht von zeitgenössischen Theatertexten aus? Wie denkt Theater heute?
»Das Drama nach dem Drama« öffnet in Form einer doppelten Denkbewegung ästhetische und geschichtliche Resonanzräume, um diese auf Zäsuren, Kontinuitäten sowie Entwicklungsschübe hin zu befragen. Die theoretischen und künstlerischen Positionen zeigen, dass vom Dispositiv des Dramatischen nach wie vor ein ästhetisches Transformations- und Innovationspotential ausgeht.


Artur Pelka/Stefan Tigges (Hg.)
Das Drama nach dem Drama. Verwandlungen dramatischer Formen in Deutschland seit 1945
Bielefeld: transcript, 2011
494 S.
ISBN 978-3-8376-1488-6

 

Kunst als Aufführungserfahrung. Zum Diskurs intersubjektiver Situationen in der zeitgenössischen Ausstellungskunst. Felix Gonzalez-Torres, Erwin Wurm und Tino Sehgal

Sandra Umathum

Zahlreiche Werke in der zeitgenössischen Ausstellungskunst kennzeichnet die Bemühung, die Besucher in intersubjektive Verhältnisse zu setzen: mit dem Museumspersonal, mit eigens engagierten Akteuren oder mit anderen Besuchern. Diese Studie nimmt ihren Ausgang bei der Frage, wie sich mit dieser Praxis auch die Kunsterfahrungen geändert haben. Mithilfe des Aufführungsbegriffs und theaterwissenschaftlichen Methoden der Analyse widmet sie sich verschiedenen Erfahrungen in der Begegnung mit Werken von Felix Gonzalez-Torres, Erwin Wurm und Tino Sehgal und erörtert, wie diese sich qualifizieren und in historischer Perspektive einordnen lassen.


Sandra Umathum
Kunst als Aufführungserfahrung. Zum Diskurs intersubjektiver Situationen in der zeitgenössischen Ausstellungskunst. Felix Gonzalez-Torres, Erwin Wurm und Tino Sehgal
Bielefeld: transcript, 2011
190 S.
ISBN 978-3-8376-1838-9

Publikationen 2010

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

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Das Theater in der Josefstadt. Kultur, Politik, Ideologie für Eliten?

Herausgegeben von Gerald M. Bauer und Birgit Peter

Das Theater in der Josefstadt gilt als Inbegriff "österreichischer" Theaterkultur. Ausgehend von der Frage -was geschah im März 1938? -wird hier dieses Image überprüft und damit Theater hinsichtlich gesellschaftlicher, politischer und ideologischer Konstellationen untersucht. Hinter dem "österreichischstem Theater" verbirgt sich "andere"Geschichte: vom Realen in Anekdoten, vom Pragmatismus der Praxis, vom Politischen unpolitischer Kunst.

Mit Beiträgen von: Gerald M. Bauer, Julia Danielczyk, Edda Fuhrich, Hilde Haider-Pregler, Angela Heide, Caroline Herfert, Birgit Peter, Oliver Rathkolb, Peter Roessler, Robert Schindel, Gerald Tschank, Veronika Zangl, Werner Wüthrich


Gerald M. Bauer/Birgit Peter (Hg.)
Das Theater in der Josefstadt. Kultur, Politik, Ideologie für Eliten?
Wien: Lit, 2010
248 S.
ISBN 978-3-643-50118-9

 

Irreal

Herausgegeben von Fabian Bazant, David Krych und Johannes A. Löcker

Visionen, Illusionen, Utopien: eine Kollision von Realitäten. In medialen Darstellungsformen erhält das Irreale eine Realität, eine mögliche Sphäre der Wahrnehmung, Erfahrung oder Flucht: Die Grenze zwischen real und irreal schildert die paradoxe Perspektive der Wissenschaft auf Medien. Wie werden Ir-Realitäten erfahren und beschrieben? Aus welchen Perspektiven wird gezeigt und geschaut? Irreales: Mittel der Kritik oder der Unterhaltung? – Text zum Call for Papers


Fabian Bazant/David Krych/Johannes A. Löcker (Hg.)
Irreal
(SYN 1-2010)
Wien: Lit, 2010
144 S.
ISBN 978-3-643-50183-7

 

Shylock gestalten

Herausgegeben von Patric Blaser und Brigitte Dalinger

Die ambivalente Figur des Juden Shylock aus Shakespeares Kaufmann von Venedig gerät seit ihrem erstmaligen Erscheinen zur Projektionsfläche, an der der Status des gegenwärtigen Zusammenlebens von Juden und Nichtjuden abgelesen werden kann. Bekanntlich diente das Klischee des reichen Juden insbesondere im Nationalsozialismus zur antisemitischen Konstruktion des Jüdischen. Seit 1945 stellt Der Kaufmann von Venedig im Kontext verschiedener Erinnerungsdiskurse vor allem in Deutschland und Österreich die Möglichkeit und zugleich die Herausforderung dar, die deutsch-jüdischen Beziehungen nach der Shoah neu zu reflektieren. Der vorliegende Band thematisiert einerseits zeitgenössische Inszenierungen, wie sie auf deutschsprachigen aber auch schwedischen und polnischen Bühnen zu sehen sind. Andere Beiträge reflektieren historische Darstellungen des Shylock auf den Wiener Bühnen – vor allem dem Burgtheater – im 19. und 20. Jahrhundert. Mit diesen Themenschwerpunkten werden bislang eher vernachlässigte Kapitel der Theatergeschichte, aber auch der gegenwärtigen Theaterforschung präsentiert.


Patric Blaser/Brigitte Dalinger (Hg.)
Shylock gestalten
(Maske und Kothurn 3/2010)
Wien u.a.: Böhlau, 2010
140 S.
ISBN 978-3-205-78606-1

 

Sinne – Technik – Inszenierung

Herausgegeben von Andrea B. Braidt, Klemens Gruber, Nicole Kandioler, Monika Meister, Claus Pias und Frank Stern

Jenes Paradigma, demzufolge die Proliferation der Medien mit ihrem Verschwinden einhergeht, die Ausbreitung des Medialen also die Funktionsweise der Medien zum Verschwinden bringt, legt das Terrain aus, auf dem das Initiativkolleg Sinne - Technik - Inszenierung: Medien uind Wahrnehmung operierte. Der vorliegende Band präsentiert Forschungsergebnisse der zehn Dissertationen.

Mit Beiträgen von: Stefan Bläske, Valerie Deifel, Barbara Eichinger, Dennis Göttel, Peter Grabher, Nikolaus König, Katja Müller-Helle, Daniela Pillgrab, Florian Sprenger, David Unterholzner.


Andrea B. Braidt/Klemens Gruber/u.a. (Hg.)
Sinne – Technik – Inszenierung
(Maske und Kothurn 2/2010)
Wien u.a.: Böhlau, 2010
143 S.
ISBN 978-3-205-78598-9

 

Malerei in Bewegung. Studio für experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst

Franziska Bruckner

Das seit Beginn der achtziger Jahre an der Universität für angewandte Kunst Wien bestehende Studio für experimentellen Animationsfilm war das erste und lange Zeit einzige Zentrum für Animationsfilm in Österreich. Es prägt bis heute in einzigartiger Weise hierzulande dieses Genre und hat darüber hinaus auch in der internationalen Kunstszene große Bedeutung erlangt. Das Studio wurde von Maria Lassnig gegründet, 1990 von Christian Ludwig Attersee, 2009 von Judith Eisler weitergeführt. »Malerei in Bewegung«, Teil der Reihe »Edition Angewandte«, widmet sich als erste umfassende Publikation dem Schaffen dieser Institution und dokumentiert die im Studio entstandenen filmischen Werke.


Franziska Bruckner
Malerei in Bewegung. Studio für experimentellen Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst
Wien, New York: Springer, 2010
200 S.
ISBN 978-3-7091-0245-9

 

Techniken der Metamorphose. Positionen zum Animationsfilm

Herausgegeben von Franziska Bruckner, Melanie Letschnig und Georg Vogt

Der vorliegende Band versteht sich als Beitrag zu der im deutschen Sprachraum erst langsam anlaufenden filmwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Animationsfilm. Dabei erfolgt die Definition dessen, was Animation bedeuten kann, aus unterschiedlichen Perspektiven. Neben historischen Texten und einer generellen Auslotung der Grenzen von Animation reicht der filmanalytische Fokus von abstrakten Werken des deutschen absoluten Films über polnischen Experimentalfilm und englische Werbespots bis hin zu Stoffen, die im Laufe der letzten hundert Jahre wiederholt realisiert wurden. Allen Beiträgen gemein ist die Auseinandersetzung mit technischen Verfahren, die sich hingebungsvoll der Manipulation und Metamorphose von Einzelbildern widmen.


Franziska Bruckner/Melanie Letschnig/Georg Vogt (Hg.)
Techniken der Metamorphose. Positionen zum Animationsfilm
(Maske und Kothurn 4/2010)
Wien u.a.: Böhlau, 2010
120 S.
ISBN 978-3-205-78607-8

 

"Trauerspiele mit Gesang und Tanz". Zur Ästhetik und Dramaturgie jüdischer Theatertexte

Brigitte Dalinger

Jüdische Theatertexte, die von 1890 bis 1938 in Wien aufgeführt und/oder geschrieben wurden, stehen im Zentrum dieser Arbeit. Dazu zählen jiddische Singspiele, Melodramen und ernsthafte Dramen ebenso wie Texte berühmter deutschjüdischer Autoren der Wiener Moderne und die sogenannten "Jargonschwänke", die äußerst populär waren.

Nach einer Einführung in die Thematik werden die ästhetischen und dramaturgischen Grundlagen der jüdischen Dramatik vorgestellt. Um die Fülle und Vielfalt der Texte überschaubarer zu machen, wurden sie folgenden Themenbereichen zugeordnet: Liebe und Partnerwahl, Ehe und Familie; Antisemitismus; Geschichten und Legenden aus der Zeit vor der Diaspora sowie Mythen und Legenden – und im Detail beschrieben und analysiert. Klar wird nicht nur, welche Themen die jüdischen Dramatiker und ihr Publikum beschäftigten, sondern auch, wie stark die Verbindungen zwischen sozial und sprachlich unterschiedlichen Theaterwelten – der deutschen, russischen, polnischen Hochkultur und der jiddischen Subkultur – waren, und wie vielfältig die jüdische Dramatik.


Brigitte Dalinger
"Trauerspiele mit Gesang und Tanz". Zur Ästhetik und Dramaturgie jüdischer Theatertexte
Wien u.a.: Böhlau, 2010
380 S.
ISBN 978-3-205-77466-2

 

Die zerstreute Avantgarde. Strategische Kommunikation im Italien der 70er Jahre

Klemens Gruber

In den 1970er Jahren verwandelte sich Italien in ein soziales Laboratorium. Darin spielten Medienexperimente eine entscheidende Rolle. Ein Netzwerk von lokalen, „freien“ Radiostationen ließ das staatliche Monopol über den Äther tatsächlich zusammenbrechen. Anfang 1976 begann ein junges Radiokollektiv aus den „ehrwürdigen, himmlischen, erhabenen“ Studios von Radio Alice zu senden: Eines Morgens wünscht eine sanfte Frauenstimme – mit indischer Musik im Hintergrund – den Hörern einen guten Morgen und fordert sie auf im Bett zu bleiben. „Eine Einladung an euch, heut morgen nicht aufzustehen, mit jemandem im Bett zu bleiben, euch Musikinstrumente zu bauen und Kriegsmaschinen."


Klemens Gruber
Die zerstreute Avantgarde. Strategische Kommunikation im Italien der 70er Jahre
Wien u.a.: Böhlau, 2010
2., bearbeitete Auflage,  178 S.
ISBN 978-3-205-78599-6

 

Denkfiguren. Performatives zwischen Bewegen, Schreiben und Erfinden. Für Claudia Jeschke

Herausgegeben von Nicole Haitzinger und Karin Fenböck

Mit Beiträgen von Christopher Balme, Monica Bandella, Hans-Peter Bayerdörfer, Irene Brandenburg, Gabriele Brandstetter, Rose Breuss, Tanja Burkhardt, Franz Anton Cramer, Sibylle Dahms, Ingo Diehl, Kerstin Evert, Jan Fabre, Francesca Falcone, Karin Fenböck, João Fiadeiro, Betsy Fishher, Susan Leigh Foster, Mark Franko, Lynn Garafola, Sigrid Gareis, Wanda Golonka, Nicole Haitzinger, Johanna Haltern, Yvonne Hardt Wibke Hartewig, Heide-Marie Härtel, Dieter Heitkamp, Karin Hermes, Sabine Huschka, Walter Heun, Nina Hümpel, Klaus Kanzog, Christiane Karl, Gabriele Klein, Krassimira Kruschkova, Friederike Lampert, Heide Lazarus, Nele Lipp, Martin Nachbar, Gerhard Neumannn, Alfred Oberzaucher, Gunhild Oberzaucher-Schüller, Flavia Pappacena, Sayonara Pereira, Frank-Manuel Peter, Pat Rader, Anette Rein, Claudia Rosiny, Xavier Le Roy, Simone Schmid, Katja Schneider, Stephanie Schroedter, Simone Schulte-Aladag, Janine Schulze, Gerald Siegmund, Oleg Soulimenko, Mårten Spångberg, Peter Stamer, Jürg Stenzl, Superamas, Christina Thurner, Susannne Traub, Isa Wortelkamp, Gabi Vettermann, Bettina Wagner-Bergelt, Hanna Walsdorf, Gabriele Wittmann


Nicole Haitzinger/Karin Fenböck (Hg.)
Denkfiguren. Performatives zwischen Bewegen, Schreiben und Erfinden. Für Claudia Jeschke
München: Epodium, 2010
299 S.
ISBN 978-3-940388-14-8

 

Interaktion und Rhythmus. Zur Modellierung von Fremdheit im Tanztheater des 19. Jahrhunderts

Claudia Jeschke, Gabi Vettermann und Nicole Haitzinger

Modellierungen von Fremdheit beeinflussen die gesamte Wissenskultur des Tanzens im 19. Jahrhundert. Sie durchdringen die Tradierungen und Regeln der tanzrelevanten Verfahren und Aufschreibesysteme, wie sie sich in Theorien, Libretti, Notaten, Kritiken, Ikonographien darstellen. Sie bewirken minimale bis radikale Veränderungen der Bühnenpraktiken des Tanztheaters, seiner Erzählstrukturen, der Vorstellung vom Tanzen, des Wissens um seine Ausdrucksmittel. Sie affizieren seine Dokumentations-, Archivierungs- wie Theoretisierungsweisen. "Interaktion und Rhythmus" analysiert korporale, kinetische und inszenatorische Alteritäten in etwa 100 Tanztheorien aus Deutschland, Frankreich, England und Spanien und rund 100 Tanzlibretti aus Frankreich, Deutschland, England, Italien und Portugal.


Claudia Jeschke/Gabi Vettermann/Nicole Haitzinger
Interaktion und Rhythmus. Zur Modellierung von Fremdheit im Tanztheater des 19. Jahrhunderts
München: Epodium, 2010
545 S.
ISBN 978-3-940388-13-1

 

Aufbruch in die Nähe. Wien Lerchenfelder Straße

Herausgegeben von Angela Heide und Elke Krasny

Straßen sind Seismographen urbaner Transformationsprozesse. Die Wiener Lerchenfelder Straße ist der Ausgangspunkt dieses Stadtbuchs. Im Zusammendenken von Mikroebene und Makroebene, von örtlicher Spezifik in der Dimension globalisierter Kulturen, stehen die anderen Orte, die die Menschen in diese Straße mitbringen, im Zentrum der Stadtfeldforschung von Angela Heide und Elke Krasny.
Ein Jahr lang sprachen Heide und Krasny mit Frauen und Männern, die hier arbeiten: Die Begegnungen fanden statt im Weltladen, im Zuckerlgeschäft, in der Änderungsschneiderei, der Greislerei, den Buchhandlungen, der Pizzeria, dem Eissalon, dem Plattengeschäft, den Modesalons. Die Diversität von Herkünften und Lebensstationen wie Floridsdorf, Samarkand, Blistrup, Bozen, Lissabon, Luanda, Kabul, Sieghartskirchen, Wolfsgraben, Zürich, Derby, Orsova oder Bangkok, bildet die Basis des Wissens im gegenwärtigen Handeln entlang dieser Straße.
Heutige Stadtforschung muss nach dem Woher fragen, um ein Wo begreifen und ein Wohin in den Blick nehmen zu können.


Angela Heide/Elke Krasny (Hg.)
Aufbruch in die Nähe. Wien Lerchenfelder Straße
Wien: Turia + Kant, 2010
224 S.
ISBN 978-3-85132-588-1

 

Was ist Film. Peter Kubelkas zyklisches Programm im Österreichischen Filmmuseum

Herausgegeben von Stefan Grissemann, Alexander Horwath und Regina Schlagnitweit

In Peter Kubelkas Programmzyklus „Was ist Film“ wird das Medium Film anhand von Beispielen als eigenständige Kunstgattung vorgestellt. Die konkrete Erfahrung im Kino ist für das Verständnis der Werke unabdingbar. Das Buch Was ist Film versteht sich als Angebot, die Beschäftigung mit ihnen auf anderer Ebene weiterzuführen. Es enthält Texte zu allen Filmen, rund 200 Abbildungen, ein umfangreiches Gespräch mit Peter Kubelka und einen Index zu den 73 Künstler/innen, die im Zyklus vertreten sind.


Stefan Grissemann/Alexander Horwath/Regina Schlagnitweit (Hg.)
Was ist Film. Peter Kubelkas zyklisches Programm im Österreichischen Filmmuseum
Wien: Synema, 2010
208 S.
ISBN 978-3-901644-36-8

 

Der Vampir sind wir. Der unsterbliche Mythos von Dracula biss Twilight

Rainer M. Köppl

Der Vampir ist die ideale Verkörperung von Liebe und Tod, von Sehnsucht und Verlangen. Der Vampirologe Rainer M. Köppl zeigt, aufgrund welcher Mechanismen dieses uralte Spiel mit unseren Träumen und Albträumen, mit Angst und Lust, mit Verdammnis und Erlösung funktioniert, denn: Solange wir sterblich sind, ist der Vampir unsterblich.

Eine faszinierende Zeitreise durch die Geschichte eines unsterblichen Mythos.


Rainer M. Köppl
Der Vampir sind wir. Der unsterbliche Mythos von Dracula biss Twilight
St. Pölten, Salzburg: Residenz, 2010
288 S.
ISBN 978-3-7017-3204-3

 

Politisches Theater nach 1950

Brigitte Marschall; unter Mitarbeit von Martin Fichter

Im deutschsprachigen Nachkriegstheater nahm der Einbruch des Realen in die Theaterarbeit seinen Ausgang im Dokumentartheater eines Rolf Hochhuth und Peter Weiss und fand seinen Höhepunkt in Happening und Performancekunst eines Living Theatre oder Wolf Vostell. Diese Neujustierung im Verhältnis von Theater und Öffentlichkeit abseits überlieferter Formideale und Institutionen ist nicht gescheitert, sondern wurde mit dem Wandel der Weltanschauung in den 1970er Jahren in mannigfaltige Facetten fragmentiert. Im vorliegenden Band werden in 13 Kapiteln historische Traditionslinien und die Entwicklung von Theaterpraxen ab 1950 nachgezeichnet, Gemeinsamkeiten und Differenzen erkennbar. Ein wichtiges Phänomen europäischer Theatergeschichte wird am Schnittpunkt von Kunst und Politik gezeigt.


Brigitte Marschall
Politisches Theater nach 1950
Wien u.a.: Böhlau, 2010
483 S.
ISBN 978-3-8252-3403-4

 

Bevor Big Brother kam. Über das Fernsehen am Ende des 20. Jahrhunderts

Sabine Prokop

Welchen Mechanismen sind die ZuseherInnen des Fernsehens ausgesetzt? Wie wirken diese Mechanismen? Wie könnten sie umgangen werden? Diesen Fragen wird an Schnittpunkten, Reibungsflächen, gegenseitigen Wechselwirkungen und vor allem Interaktionen zwischen gesendetem Material und seinen RezipientInnen in ihrem Alltag nachgegangen. Kernbegriffe sind dabei Identifikation, Faszination, Popularität, Vergnügen und Widerstand. Sabine Prokop geht von einem reversiblen Verhältnis zwischen Mensch und Apparat aus, wobei zum Apparat des Fernsehens auch Produktions- und Vermarktungsbedingungen zu zählen sind.


Sabine Prokop
Bevor Big Brother kam. Über das Fernsehen am Ende des 20. Jahrhunderts
(Angewandte Kulturwissenschaften Wien; Bd. 16)
Wien: Praesens, 2010
332 S.
ISBN 978-3-7069-0524-4

 

Das Streit-Bild. Film, Geschichte und Politik bei Jacques Rancière

Herausgegeben von Drehli Robnik, Thomas Hübel und Siegfried Mattl

Der französische Philosoph Jacques Rancière liefert derzeit wesentliche Impulse, die Beziehung zwischen Politik und Ästhetik neu zu denken. Eine zentrale, aber bisher noch wenig beleuchtete Rolle spielen dabei seine Schriften zu Film und Kino. Für Rancière sind sowohl Politik als auch Ästhetik durch den Streit um Wahrnehmungsweisen, um gesellschaftliche Ordnungen von Erfahrung, geprägt. Dieser Band unternimmt den Versuch, Film mit Rancière - und in Spannung zur Philosophie des "Zeit-Bilds" bei Gilles Deleuze - als "Streit-Bild" zu verstehen: als Bild, das die Inszenierung von Dissens ermöglicht und selbst dissensuell ist.

Mit Beiträgen von Hermann Kappelhoff, Markus Klammer, Sulgi Lie, Siegfried Mattl, Maria Muhle, Vrääth Öhner, Bert Rebhandl, Drehli Robnik, Joachim Schätz, Ruth Sonderegger, Michael Wedel und Jacques Rancière.


Drehli Robnik/Thomas Hübel/Siegfried Mattl (Hg.)
Das Streit-Bild. Film, Geschichte und Politik bei Jacques Rancière
Berlin, Wien: Turia + Kant, 2010
242 S.
ISBN 978-3-85132-589-8

 

Film ohne Grund. Filmtheorie, Postpolitik und Dissens bei Jacques Rancière

Drehli Robnik

Dieser Beitrag zur Filmtheorie geht von Jacques Rancières Schriften zur Politik und zum Film aus. Rancière konzipiert Politik und (Film-)Ästhetik "ineinander" - die Politik im Zeichen der Ästhetik, die Ästhetik im Medium der Politik. Beide betreffen gemeinschaftliche Wahrnehmungsweisen und Platzzuweisungen ebenso wie deren Störung. Im Fokus dieser Theorie stehen dissensuale Akte: Inszenierungen von Streitfällen, durch die sich politische Subjekte bilden, indem sie sich von ihrer Identität und Bodenhaftung im Sozialen absetzen. Es geht um Wortergreifungen, die nicht vorgesehen sind, und um Erscheinen ohne sicheren Grund.
Film ohne Grund sondiert Rancières Film-Texte - zumal sein Verhältnis zu Gilles Deleuze - im Licht seines Politikbegriffs und wirft einen kritischen Blick auf aktuelle Mainstreamfilme wie auch auf Theorien, die jeweils beanspruchen, Kino und Politik zusammenzuführen. Daraus resultiert ein Votum für Dissens und Voraussetzungsbruch als Momente einer politischen Filmästhetik.


Drehli Robnik
Film ohne Grund. Filmtheorie, Postpolitik und Dissens bei Jacques Rancière
Berlin, Wien: Turia + Kant, 2010
108 S.
ISBN 978-3-85132-618-5

 

Treffpunkt der Moderne. Gustav Mahler, Theodor W. Adorno, Wiener Traditionen

Gerhard Scheit und Wilhelm Svoboda

Die Kultur- und Musikwissenschaftler Gerhard Scheit und Wilhelm Svoboda rücken die These in den Mittelpunkt, dass an der Durchsetzung der Moderne in Wien das Engagement für Gustav Mahlers Musik großen Anteil hatte. Wien wird als spezifischer »Treffpunkt der Moderne« gesehen – die Autoren greifen dabei auf die Schriften Adornos zurück, weil darin die Bestimmungsmerkmale der Moderne im 20. Jahrhundert fokussiert werden können und die inneren Gegensätze der Moderne hervortreten. Mahlers Musik wird von Adorno (auch) als Kritik einer Moderne verstanden, die sich selbst zurücknahm und darum in Wien nach 1945 heimisch wurde, repräsentiert vor allem durch das Spätwerk von Richard Strauss. Das Buch zeichnet Adornos Strategien, Mahler in Wien gegen diese »halbierte« Moderne durchzusetzen von den zwanziger Jahren bis in die sechziger Jahre nach, wobei hier auf wertvolle neue literarische Textquellen, eine in den letzten Jahren erstaunlich gewachsene Forschungsliteratur zu Adorno und vor allem die zuletzt erschienenen Ausgaben von Briefen und Dokumenten zurückgegriffen werden kann.


Gerhard Scheit/Wilhelm Svoboda
Treffpunkt der Moderne. Gustav Mahler, Theodor W. Adorno, Wiener Traditionen
Wien: Sonderzahl, 2010
252 S.
ISBN 978 3 85449 332 7

 

L’Europe Baroque. Oper im 17. Und 18. Jahrhundert

Herausgegeben von Isolde Schmid-Reiter und Dominique Meyer

Die Publikation spiegelt die Ergebnisse einer von der Europäischen Musiktheater-Akademie im Pariser Théâtre des Champs-Élysées durchgeführten Tagung mit internationalen Referenten aus Wissenschaft und Praxis und beleuchtet Oper im 17. und 18. Jahrhundert, ihre Erschließung und interpretatorische Neudeutung interdisziplinär aus vielfältigen, insbesondere auch für die gegenwärtige Aufführungs-Praxis relevanten Blickwinkeln.

Neben Impulsen für zukünftige Forschungen bietet das Buch für den Leser auch Einblick in die stets vom Austausch mit der Wissenschaft begleitete Spielplanprogrammatik eines Opernhauses, das durch die schwerpunktmäßige Etablierung der alten Oper beispielgebend für die Erweiterung des Repertoires wirkt, exemplarisch dargestellt am Pariser Théâtre des Champs-Élysées, das bis zum Juni 2010 vom nunmehrigen Direktor der Wiener Staatsoper geleitet wurde. Seine Ausführungen sind gleichzeitig auch als Vorausblick auf die auch im Rahmen seiner Wiener Tätigkeit geplante Restitution und schöpferische Neudeutung des barocken Repertoires zu verstehen.


Isolde Schmid-Reiter/Dominique Meyer (Hg.)
L’Europe Baroque. Oper im 17. Und 18. Jahrhundert
Regensburg: Conbrio, 2010
255 S., Deutsch/Französisch
ISBN: 978-3-940768-17-9

 

Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen". Europäische Traditionen und Paradigmen

Herausgegeben von Isolde Schmid-Reiter

Internationale Wagner-Forscher widmen sich einer differenzierten Betrachtung nationaler Traditionen und Paradigmen der Interpretations- und Aufführungsgeschichte von Wagners Tetralogie. In den Beiträgen rücken die mythologischen, archetypischen, implizit wie explit politischen und allgemein-menschlichen Deutungsmuster, die die wechselvolle Auseinandersetzung mit Wagners Ring des Nibelungen-Tetralogie bestimmen, in Fallbeispielen aus Osteuropa, dem Baltikum, Skandinavien, Südeuropa sowie Frankreich, England, Italien und der Schweiz sowie Österreich und – kursorisch vor allem die jüngste Vergangenheit beleuchtend – Deutschland in den Blickpunkt. Dabei werden der komplexe Zusammenhang aus Inszenierung, ästhetischem und gesellschaftlichem Diskurs und die Verortung von Wagners Weltdrama in konkreten gesellschaftlich-politischen Kontexten zur Diskussion gestellt. Inwieweit sich gegenwärtig bei Wagners Werk Weltanschauungen verhandelt finden, wird anhand aktueller Ring-Inszenierungen im kreativen Dialog mit Theaterschaffenden hinterfragt.


Isolde Schmid-Reiter (Hg.)

Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen". Europäische Traditionen und Paradigmen
Regensburg: Conbrio, 2010
256 S.

ISBN: 978-3-940768-16-2

 

Vlado Kristl. Die Zerstörung der Systeme

Christian Schulte

Vlado Kristl war das, was man im heutigen Wissenschaftsjargon einen intermedialen Autor nennt – Maler und Zeichner, Schriftsteller und Filmemacher und in diesen verschiedenen Rollen immer auch: Performance-Künstler. Dieser große Vergessene der Kunst der 60er und 70er Jahre passte in keine Schublade. Seine Bilder, Filme und Texte sowie ihre zahlreichen und unberechenbaren Kreuzungen sind Manifeste einer unablässigen Abräumtätigkeit; ästhetische Formen, an denen eingeübte Rezeptionsroutinen zuverlässig abprallen und denen ihr eigener – ebenso zuverlässig vermiedener – Erfolg Anlaß eines Generalverdachts wäre. Als alle von der Erneuerung des deutschen Films sprachen, machte Kristl »Nicht-Filme«. Als die Erneuerer die Partizipation des Zuschauers auf die Tagesordnung setzten, proklamierte er gleich dessen Abschaffung: »Tod dem Zuschauer«. Kunst, so Kristl, hat unbrauchbar zu sein, sich allen Zwecksetzungen zu entziehen, und nur als Zeugnis solcher Verweigerung kann sie Ausdruck einer Lebensform sein, die sich als Selbstsuche in Permanenz begreift. Diese radikale Haltung hat Kristl sein Leben lang durchgehalten und in seiner Arbeit bezeugt. Der vorliegende Essay unternimmt den Versuch einer Annäherung.


Christian Schulte
Vlado Kristl. Die Zerstörung der Systeme
Berlin: Verbrecher Verlag, 2010
128 S.
ISBN 978-3-935843-94-2


Das Europa der Kulturen – Kulturpolitik in Europa. Dokumente, Analysen und Perspektiven – von den Anfängen bis zum Vertrag von Lissabon

Olaf Schwenke

Europäische Kulturpolitik führte lange Zeit ein Schattendasein nicht nur in Deutschland. Zu häufig dominierten auch hier nationalstaatliche Interessen. Gerade der Kulturföderalismus in der Bundesrepublik Deutschland hat dazu beigetragen, dass die europäische Ebene bei Kulturfragen tendenziell vernachlässigt wurde. Mit den Verträgen von Maastricht (1992) und schließlich mit dem Vertrag von Lissabon (2009) hat sich allerdings ein grundlegender Wandel vollzogen: Perspektiven einer Kulturpolitik in Europa sind angemessen stark in das Blickfeld auch nationalstaatlicher Diskussionen gerückt.


Olaf Schwenke
Das Europa der Kulturen – Kulturpolitik in Europa. Dokumente, Analysen und Perspektiven – von den Anfängen bis zum Vertrag von Lissabon
Essen: Klartext Verlag, 2010
3., überarbeitete und erweiterte Auflage, 432 S.
ISBN 978-3-8375-0419-4

 

Vom Gebrauch des Chors in der Theaterpädagogik. Geschichte, Methode und Praxis des chorischen Prinzips

Harald Volker Sommer

Die vorliegende Veröffentlichung beschäftigt sich mit den Prinzipien, der Geschichte und der Praxis des chorischen Spiels in theaterpädagogischen Arbeitsfeldern. Der Autor Harald Volker Sommer hat in vielen theaterpädagogischen Bereichen mit dieser Arbeitsweise Erfahrung sammeln können und reicht hier eine Theorie dieser Erfahrung nach. Es geht um die spiel- und theaterpädagogischen Voraussetzungen, die es braucht, um zu einem chorischen Spiel zu gelangen. Was muss die Spielleitung in diesem Zusammenhang beachten? Welche Utopien gesellschaftlich wie künstlerisch verbergen sich im chorischen Spiel? Schrittweise wird eine Definition des theaterpädagogischen Spielerchors herausgearbeitet. In einem historischen Rundblick werden wichtige Vorläufer und Entwicklungsstufen chorischen Theaterspiels bis in die Gegenwart untersucht. Zuletzt wird anhand eines Beispiels gezeigt, wie das chorische Spiel in der Praxis seine Anwendung finden kann.


Harald Volker Sommer
Vom Gebrauch des Chors in der Theaterpädagogik. Geschichte, Methode und Praxis des chorischen Prinzips
Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller, 2010
120 S.
ISBN 978-3-639-29691-4

 

Viva Fotofilm! – bewegt/unbewegt

Herausgegeben von Gustáv Hámos, Katja Pratschke und Thomas Tode

Der Fotofilm öffnet Zwischenräume: Zwischen den unbewegten Bildern im Film befinden sich mögliche Räume, fruchtbare Plätze, die durch Imagination aufgeladen werden. »Es geht hier um die Öffnung eines Spielraums und die Gestaltbarkeit von Leben. Im künstlerischen Sinne kann man das als ›gestaltbarer Raum‹, als Zeitraum denken. Das zeichnet den Fotofilm in einer besonderen Weise aus: Dieser Potencial Space, also der mögliche Raum zwischen den Bildern, wird im Fotofilm zelebriert und bekommt eine Entfaltungsmöglichkeit.« (Siegfried Zielinski). Das Buch dokumentiert einen neu intensivierten Diskurs zum Stillbild im kinematografischen Kontext, zwischen Experimental-, Animations-, Dokumentar- und Erzählkino, zwischen Film, Fotografie und Medienkunst. Der Fotofilm siedelt in diesen Zwischenräumen, an den Schwellen, zwischen den Künsten.


Gustáv Hámos/Katja Pratschke/Thomas Tode (Hg.)
Viva Fotofilm! – bewegt/unbewegt
Marburg: Schüren, 2010
368 S.
ISBN 978-3-89472-679-9

 

Nuovo Cinema Italia. Der italienische Film meldet sich zurück

Herausgegeben von Birgit Wagner und Daniel Winkler

Der internationale Erfolg einiger Filmemacher wie Roberto Benigni, Nanni Moretti und Gabriele Salvatores begleitet die Herausbildung eines neuen italienischen Kinos, das die soziale und regionale Vielfalt Italiens visualisiert und mit unterschiedlichen Filmästhetiken experimentiert.

Mit Beiträgen von: Carla Babini, Giovanni Columbu, Gualtiero De Santi, Marijana Erstic, Uta Fenske, Bernhard Groß, Sabine Schrader, Birgit Wagner, Bernadette Wegenstein, Daniel Winkler.


Birgit Wagner/Daniel Winkler (Hg.)
Nuovo Cinema Italia. Der italienische Film meldet sich zurück
(Maske und Kothurn 1/2010)
Wien u.a.: Böhlau, 2010
144 S.
ISBN 978-3-205-78592-7

 

Viel Glück! Migration heute

Herausgegeben von Renée Winter, Vida Bakondy u.a.

Viel Glück! - Viele tausende Male wünschen Menschen ihren Verwandten und Bekannten »Viel Glück!«, wenn sie in eine unbekannte Zukunft, in ein anderes Land aufbrechen. Migration funktioniert in Zeiten strenger Grenzsicherungen und verschärfter Migrations- und Asylgesetze in der Tat nur mit viel Glück. Die Rolle der EU- »Harmonisierungsbestrebungen« im Bereich Migration und Asyl und deren Auswirkungen auf nationale Migrationspolitiken sowie auf die Betroffenen, ist einer der Themenkreise, die behandelt werden. Der geographische Fokus liegt auf Österreich, Kroatien, Serbien und der Türkei. Historisch verbunden durch die Anwerbe- und Entsendepolitiken in den 1960er Jahren haben diese vier Länder im Globalisierungsprozess der vergangenen zwei Jahrzehnte neue Migrationsbewegungen erfahren.
Das Buch widmet sich der Migrationsgeschichte und -politik in diesem Raum. Themen wie Arbeitsmigration, neue staatliche Kontrollmechanismen von Migration und Asyl, transnationale Migration und Queer Migration werden anhand von aktuellen Fallstudien beleuchtet. Es geht aber auch um utopische Entwürfe von Migrationsprozessen: Wird es etwa in zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren noch Grenzen oder Nationalstaaten geben?


Renée Winter/Vida Bakondy u.a. (Hg.)
Viel Glück! Migration heute
Wien u.a.: Mandelbaum, 2010
512 S.
ISBN 978385476-340-6

 

Im inneren Außen. Der Serienkiller als Medium des Unbewussten

Michaela Wünsch

Die Figur des Serienmörders fasziniert das Kinopublikum bereits seit den 1920er Jahren. In »Das Wachsfigurenkabinett« aus dem Jahre 1924 schreibt ein Autor über den dort ausgestellten Jack the Ripper und erlebt einen Alptraum, in dem er von dem Serienmörder verfolgt wird. Bereits in diesem Film finden sich zwei zentrale Aspekte des vorliegenden Buches: die Darstellung des Traums als eine filmische Übersetzung unbewusster Vorgänge und eine gewisse Medienreflexivität, da der Film als eine Belebung der Wachsfigur verstanden werden kann. Dieses Buch erklärt die Filmfigur des Serienmörders auf dreierlei Weise: im inneren Außen bezieht sich auf den psychoanalytischen Begriff der Extimität, der von Intimität hergeleitete Umstand, dass das Unbewusste sich zum Subjekt zugleich als etwas Inneres und Äußerliches verhält. Das Buch ist für LeserInnen zu empfehlen, die an einer Medientheorie psychoanalytischer Prägung interessiert sind, aber auch für Leser und Leserinnen, die auf eine gender- und rassismustheoretisch informierte Filmanalyse Wert legen, sowie für diejenigen, die sich schon immer nach den Motiven des Serienmords gefragt haben und warum der Serienkiller dermaßen in den Medien insistiert.


Michaela Wünsch
Im inneren Außen. Der Serienkiller als Medium des Unbewussten
Berlin: Kadmos, 2010
240 S.
ISBN 978-3-86599-100-3

Publikationen 2008-2009

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

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Ikonen Helden Außenseiter. Film und Biographie

Herausgegeben von Manfred Mittermayer, Patric Blaser, Andrea B. Braidt und Deborah Holmes

Biographische Filme existieren seit der Erfindung des Kinos, und das in einer großen stilistischen Vielfalt, vom "Biopic" aus Hollywood bis zum Dokumentarfilm. Das Hauptaugenmerk dieses Bandes aus der Reihe "Zsolnay Kino" liegt auf Werken, die in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden sind. Filme über Frida Kahlo, Jackson Pollock, Marie Antoinette, Sophie Scholl u. a. werden auf ihre Erzählstrukturen und ästhetischen Konzeptionen hin befragt, die aus den Lebensdarstellungen abzulesenden sozialen und kulturellen Veränderungen werden analysiert. Außerdem wird untersucht, wie das Verhältnis zwischen dem Dokumentarischen und dem Fiktionalen in der filmischen Biographie zu bestimmen ist - und wo allenfalls eine Grenze zu verorten wäre.


Manfred Mittermayer/Patric Blaser/Andrea B. Braidt/Deborah Holmes (Hg.)
Ikonen Helden Außenseiter. Film und Biographie
München: Paul Zsolnay, 2009
208 S.
ISBN 978-3-552-05453-0

 

John Cassavetes. Filmmaker

Herausgegeben von Andrea B. Braidt und Elisabeth Büttner

Der Einsatz ist hoch: es gilt, mit den Mitteln des Kinos das Leben zu erreichen. Ein Leben, dem die Formen nicht vorgegeben sind, das sich der Gewohnheit widersetzt, dem das Falsche den Weg zu einer Wahrheit weisen kann. John Cassavetes macht Filme, die dem Wagnis dieses Einsatzes eine Physis geben. Seine Auffassung von Filmarbeit ist rigoros gemeinschaftlich. Er, seine Schauspielerinnen und Schauspieler setzen sich in einem Spannungsfeld von Schauspiel und Kamera aus. Sie machen sich zu Spezialisten für provisorische Selbstfindungen, die durch Prozesse der Selbstauflösung führen. Den Boden unter den Füßen zu verlieren, verspricht eine Ahnung von Glück, die mehr als einen Einzelnen einbegreift.


Andrea B. Braidt/Elisabeth Büttner (Hg.)
John Cassavetes. Filmmaker
(Maske und Kothurn 4/2009)
Wien u.a.: Böhlau, 2009
113 S.
ISBN 978-3-205-78506-4

 

Porno

Herausgegeben von Andrea B. Braidt und Patrick Vonderau

Pornografie ist allgegenwärtig in den konvergenten Medienumgebungen von heute. Mit der Verbreitung von Video seit den frühen 1980er Jahren entwickelte sich die Pornoindustrie zu einer Branche, die allein in den USA im vergangenen Jahrzehnt mit rund 11.000 produzierten Filmen jährlich bis zu 14 Milliarden Dollar erwirtschaftet hat. Amateure und Gratisportale haben dieses Angebot signifikant erweitert und die mittelgroßen Unternehmen auf dem Markt zugleich in einen scharfen Wettbewerb um schrumpfende Einnahmen und innovative Auswertungsformen (etwa auf mobilen Endgeräten) gedrängt. Nie erreichte der Porno so viele – und so verschiedene – Öffentlichkeiten wie in der Gegenwart dieser beständig emergierenden Distributionskanäle.


Andrea B. Braidt/Patrick Vonderau (Hg.)
Porno
(montage AV 2/09)
Marburg: Schüren, 2009
160 S.
ISBN 978-3-89472-471-9

 

Film im Sozialismus – Die DEFA

Herausgegeben von Barbara Eichinger und Frank Stern

Dieses Buch bietet eine Übersicht und eine grundlegende Einführung in die Geschichte der DEFA. Die einzelnen Beiträge des Buches umspannen Themen wie »Anti- und Antifaschismus«, »DEFA ? International«, »ÖsterreicherInnen im DEFA-Film« und Beiträge zum berühmtesten DEFA-Regisseur Konrad Wolf. Neben den wissenschaftlichen Beiträgen enthält der Band Interviews mit dem DEFA-Regisseur Rainer Simon und dem Komponisten und Pianisten André Asriel sowie zahlreiche Abbildungen.


Barbara Eichinger/Frank Stern (Hg.)
Film im Sozialismus – Die DEFA
Wien: Mandelbaum, 2009
430 S.
ISBN: 978385476-291-1

 

Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938. Akkulturation, Zionismus, Antisemitismus

Herausgegeben von Frank Stern und Barbara Eichinger

Politik, Gesellschaft, Kultur, Kunst und Religion sind im Wien der Ersten Republik durch eine immense Zunahme der Integration und Partizipation der jüdischen Bevölkerung charakterisiert. Die innergesellschaftliche Dynamik der jungen Demokratie und die Wechselwirkung der verschiedenen jüdischen Milieus, die Zuwanderungen aus Ost- und Südosteuropa sowie die wachsende kulturelle Vernetzung mit Berlin, Budapest, Paris und Prag führten zu einflussreichen Ausprägungen der österreichisch-jüdischen Kultur in allen Bereichen der Entwicklung der Stadt Wien. Antidemokratische Tendenzen, insbesondere der Antisemitismus, beeinflussten sowohl die tagespolitischen Debatten als auch die innerjüdischen Diskussionen im Spannungsfeld von Integration, Antisemitismus und Zionismus.


Frank Stern/Barbara Eichinger (Hg.)
Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938. Akkulturation, Zionismus, Antisemitismus
Wien u.a.: Böhlau, 2009
529 S.
ISBN 978-3-205-78317-6

 

"Ballett kann kämpfen - balet se zna boriti". Symposium zur Politik, Zeitgeschichte und Gesellschaftskritik in Johann Kresniks Werk

Herausgegeben von Genia Enzelberger und Zdravko Haderlap

2009 fand die Europa-Ausstellung "Macht des Wortes - Macht des Bildes" im Stift St. Paul & Bleiburg statt. Im Rahmen dieses Großprojekts inszenierte Johann Kresnik das Sprechtheater-Stück "Jura Soyfer - Auf uns kommt es an - ta roka bo kovala svet" von Christoph Klimke in Bleiburg/Pliberk. Der vorliegende zweisprachige Katalog bringt die Beiträge des angeschlossenen Symposiums "Ballett kann kämpfen" - "Balet se zna boriti". Neben der politischen Brisanz in Kresniks Werk widmet sich der Band dem Choreographen Kresnik, der mit seiner neuen Körper-Sprache in den späten 60er Jahren das Ballett revolutioniert hat. Zusätzlich zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung bietet der Band auch Szenenbilder und Originalskizzen der gelungenen Aufführung, sowie unveröffentlichtes Material zur Arbeit Johann Kresniks.


Genia Enzelberger und Zdravko Haderlap (Hg.)
"Ballett kann kämpfen - balet se zna boriti". Symposium zur Politik, Zeitgeschichte und Gesellschaftskritik in Johann Kresniks Werk
(Theaterwissenschaft/Theatre Studies; 1)
Wien u.a.: LIT, 2009
136 S.
ISBN 978-3-643-50084-7

 

Digital Formalism. Die kalkulierten Bilder des Dziga Vertov

Herausgegeben von Klemens Gruber und Barbara Wurm mit Vera Kropf

Das Werk des sowjetischen Filmavantgardisten Dziga Vertov (1896-1954) ist in vielerlei Hinsicht richtungweisend. Die von ihm postulierte Überlegenheit des technischen (Film-) Auges über das menschliche, der Blick auf die Welt mit den Möglichkeiten des Mediums Films, stellt an sein Publikum auch heute noch neue, ästhetische Wahrnehmungsanforderungen. In Vertovs filmischen Verfahren zeigt sich auch eine proto-digitale Geste, die Vorwegnahme des Digitalen unter handwerklichen Bedingungen. Die Wirklichkeit wird in kleinste filmische Einheiten, in Einzelkader, zerlegt, um in der Montage neu zu entstehen.Vertovs Oevre mit dem Digitalen Zeitalter zusammenzudenken ist Ausgangspunkt des Forschungsprojekts Digital Formalism - The Vienna Vertov Collection.


Klemens Gruber/Barbara Wurm (Hg.)
Digital Formalism. Die kalkulierten Bilder des Dziga Vertov
(Maske und Kothurn 3/2009)
Wien u.a.: Böhlau, 2009
230 S.
ISBN 978-3-205-78333-6

 

CITY_SYSTEM_S. BETRACHTUNGEN – STRUKTUREN – INTERVENTIONEN

Herausgegeben von Angela Heide und Pamela Bartar

Der vorliegende, von Angela Heide und Pamela Bartar herausgegebene Band city_ system_s versammelt ExpertInnen unterschiedlicher Felder und Disziplinen zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Stadt Wien und ihren unterschiedlichen Systemen. Ausgangspunkt für die Publikation waren dabei die im Rahmen von WOLKE 7 initiierte offene Diskursreihe, die unter dem Titel city system/s von Mai bis Oktober 2007 an unterschiedlichen Orten in Wien stattfand und aus deren über 30 Diskussionsbeiträgen für diesen Band eine Auswahl an Texten versammelt wurde, sowie die daran angeschlossene Reihe ALLES PUBLICwienSPACE!, die zur Präsentation und Diskussion zeitgenössischer künstlerischer Arbeiten im öffentlichen Raum Wien einlud.


Angela Heide/Pamela Bartar (Hg.)
CITY_SYSTEM_S. Betrachtungen – Strukturen – Interventionen
Wien: artminutes Publishing, 2009
208 S.
ISBN 978-3-9502711-0-2


Microblogging und die Wissenschaft. Das Beispiel Twitter

Jana Herwig, Axel Kittenberger, Michael Nentwich, Jan Schmirmund

Dieser Steckbrief untersucht das Potenzial des Einsatzes von Microblogging im wissenschaftlichen Kontext am Beispiel von Twitter. Dabei werden eingangs die Grundzüge von Twitter als Verbindung der Prinzipien von Blogs und Sozialen Netzwerkdiensten dargestellt. Als komprimierte Form des Bloggens erlaubt Twitter das Schreiben von öffentlichen, journalähnlichen Einträgen; als Variation eines sozialen Netzwerkdienstes erlaubt es die Kommunikation zwischen UserInnen und Abbildung ihrer Beziehungen. Neben einer Einführung in die grundlegenden Funktionen diskutiert der Bericht mögliche Einsatzweisen, die verschiedenen Perspektiven des beruflichen und persönlichen Gebrauchs, den Einsatz von Microblogging in der Lehre und zur Konferenzdokumentation und fasst diese vor dem Hintergrund der Chancen und Herausforderungen einer "Interactive Science" zusammen.

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Jana Herwig/Axel Kittenberger/Michael Nentwich/Jan Schmirmund
Microblogging und die Wissenschaft. Das Beispiel Twitter. Steckbrief 4 im Rahmen des Projekts "Interactive Science"
Wien: ITA, 2009 (21.12.2009)
Open Access E-Book, limitierte Printauflage, 56 S.
Print ISSN: 1819-1320
Online ISSN: 1818-6556

 

Theater/Wissenschaft im 20. Jahrhundert

Herausgegeben von Stefan Hulfeld und Birgit Peter

Während Fachgeschichte zunächst der Apotheose der Pioniere diente, hat sich die fachhistoriographische Reflexion im letzten Jahrzehnt als integrativer Teil theaterwissenschaftlicher Forschung etabliert. Dabei erweist sich das Wissen um die historische Dynamik von Theaterbegriffen, Forschungszielen sowie Denkweisen in Bezug auf die Theorie/Praxis-Problematik als Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Disziplin. Der Band versammelt 25 Beiträge der gleichnamigen Wiener Tagung, die im Mai 2008 zum 65. Jahrestag der Gründung des Wiener Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft ausgerichtet wurde. Der Fokus der Aufsätze reicht von der Auseinandersetzung mit einzelnen Forschenden und ihren Themen über die NS-Theaterwissenschaft bis zur Historisierung zentraler theoretischer Kategorien und zum Verhältnis der Theaterwissenschaft zur Praxis und Populärkultur. Erstmals werden damit in diesem Band aktuelle Zugangsweisen zur Fachgeschichte sichtbar gemacht.

Mit Beiträgen von Gerda Baumbach, Lutz Ellrich, Joachim Fiebach, Katrin Kröll, Hajo Kurzenberger, Jan Lazardzig, Peter W. Marx u.a.


Stefan Hulfeld/Birgit Peter (Hg.)
Theater-/Wissenschaft im 20. Jahrhundert
(Maske und Kothurn 1–2 2009)
Wien u.a.: Böhlau, 2009
380 S.
ISBN 978-3-205-78338-1

 

Theater denken. Ästhetische Strategien in den szenischen Künsten

Monika Meister

Die Wiener Theaterwissenschaftlerin Monika Meister spannt in ihrer Arbeit den Bogen von der Antikenrezeption bis in die jüngste Gegenwart. Ihr Denken ist nicht linear theatergeschichtlich orientiert, sondern entwickelt neue Zusammenhänge innerhalb der szenischen Künste. Die hier versammelten Vorträge, Aufsätze und Essays sind unter jenem Gesichtspunkt ausgewählt, der Meisters spezifisches Forschungsinteresse an geschichtlichen und gegewärtigen szenischen Konstellationen widerspiegelt.

In ihrer wissenschaftlichen Arbeit steht der Blick für ästhetische Verfahrensweisen und Strategien im Vordergrund. Ausgehend von der Fort- und Umschreibung antiker Mythen über Heinrich von Kleists Poetologie, Bertolt Brechts epischem Theater bis hin zu Elfriede Jelineks Dramaturgie untersucht die Autorin Kontinuitäten und Brüche zwischen Tradition und Avantgarde.


Monika Meister
Theater denken. Ästhetische Strategien in den szenischen Künsten
Wien: Sonderzahl, 2009
340 S.
ISBN 978-3-85449-314-3


Kommt herbei! Eintritt frei. Das Dario Fo-Theater in den Arbeiterbezirken

Gabriele C. Pfeiffer

Das 1979 von Didi Macher, Ulf Birbaumer und Otto Tausig gegründete „Fo-Theater in den Arbeiterbezirken Wien“ tingelte 15 Jahre als GemeindeHOFtheater durch die Gemeindehöfe Wiens. Es brachte jenen Menschen Theater, die ansonsten nicht ins Theater gingen, und brachte diese zum Lachen. Dieses Lachen war eines, das zum Handeln führen sollte – im Sinne des Namenspatrons Dario Fo. Politisches und der Wiener Volkstheatertradition verpflichtetes Theater fand Sommer für Sommer bis 1995 in Wiener Gemeindebauten, aber auch in den Bundesländern und im Ausland statt.

In mehrjähriger Arbeit archivierte die Autorin die vom Fo-Theater gesammelten Materialien - Fotos, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen und Theaterkritiken – und entfaltete daraus die Geschichte des vagabundierenden Theaters als Beispiel für dezentrale Kulturarbeit. Zusätzliche Dokumentationsgespräche, vor allem mit der Gründerin und Leiterin Didi Macher, ergänzen die spannende Geschichte von Entstehung und Entwicklung des Fo-Theaters.


Gabriele C. Pfeiffer
Kommt herbei! Eintritt frei. Das Dario Fo-Theater in den Arbeiterbezirken
Wien: Mandelbaum, 2009
237 S.
ISBN 978385476-300-0

 

Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948–2008

Drehli Robnik

Von G. W. Pabsts Thriller aus dem Jahr 1955 bis zum heutigen Geschichtsfernsehen, von der dramatischen Miniserie bis zum letzten Hollywood-Film Valkyrie mit Tom Cruise: Kino- und TV-Bilder arbeiten den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 in immer neuen Sinnzusammenhängen um. Diese Inszenierungen versinnlichen jeweils ein Verständnis, eine Zeit- und Affektlogik von Nationalsozialismus, Geschichte und Politik: Stauffenberg, der Hitler-Attentäter mit Handprothese und Augenklappe, erscheint als Modernisierungsverächter oder Modelleuropäer, Republikaner oder Rebell, biopolitischer Normtypus oder Kreativarbeiter.


Drehli Robnik
Geschichtsästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film 1948–2008
Berlin, Wien: Turia + Kant, 2009
238 S.
ISBN 978-85132-557-7

 

Poetik nach dem Holocaust. Erinnerungen – Tatsachen – Geschichten

Veronika Zangl

Welche literatur- und kulturwissen­schaftlichen Voraussetzungen defi­nieren die Möglichkeiten und Gren­zen von (literarischer) Repräsenta­tionen des Holocaust?

Dieser Frage geht die Untersuchung auf der Grundlage von vergleichen­den Analysen nach und stellt damit erstmals einen kulturwissenschaftli­chen und poetologischen Rahmen zur Verfügung, in dem das Korpus von Holocaust-Texten situiert werden kann. Die Gegenüberstellung von Erzählthe­orien der Moderne und Postmoderne mit poetologischen Reflexionen von u.a. Imre Kertész und Jorge Semprun eröffnet die Möglichkeit einer Poetik, die den gewalttätig unterbrochenen Wirklichkeits- und Weltbezug mit Hil­fe der Einbildungskraft in den erzäh­lenden und erzählten Text einschreibt.

Rezensiert von Georg Tscholl


Veronika Zangl
Poetik nach dem Holocaust. Erinnerungen – Tatsachen – Geschichten
München: Wilhelm Fink, 2009
231 S.
ISBN 978-3-7705-4467-7

 

"Neue Wege". 75 Jahre Theater der Jugend in Wien

Herausgegeben von Gerald M. Bauer und Birgit Peter

Als größtes Kinder- und Jugendtheater feierte das Wiener Theater der Jugend sein 75-jähriges Bestehen.

Dabei galt es, erstmals die Geschichte eines für die Wiener Theatertopographie so maßgeblichen Hauses aufzuarbeiten und so auf ein Forschungsdefizit hinzuweisen. Als Herausgeber der Kulturzeitschrift Neue Wege bot das Theater der Jugend namhaften österreichischen AutorInnen der Zweiten Republik eine Plattform zur Erstveröffentlichung ihrer Texte; ein Aspekt, der ebenfalls der kritischen Analyse unterzogen wird.

Darüber hinaus eröffnet das Buch den Versuch einer Standortbestimmung des deutschsprachigen Kinder- und Jugendtheaters heute. Namhafte Autoren, IntendantInnen und KritikerInnen kommen zu Wort, um ihre Positionen darzulegen.


Gerald M. Bauer/Birgit Peter (Hg.)
"Neue Wege". 75 Jahre Theater der Jugend in Wien
(Wien – Musik und Theater; 2)
Wien u.a.: LIT, 2008
200 S.
ISBN 978-3-8258-1637-7

 

DESTINATION LONDON. German-Speaking Emigrés and British Cinema, 1925–1950

Herausgegeben von Tim Bergfelder und Christian Cargnelli

The legacy of emigrés in the British film industry, from the silent film era until after the Second World War, has been largely neglected in the scholarly literature. Destination London is the first book to redress this imbalance. Focusing on areas such as exile, genre, technological transfer, professional training and education, cross-cultural exchange and representation, it begins by mapping the reasons for this neglect before examining the contributions made to British cinema by emigré directors, actors, screenwriters, cinematographers, set designers, and composers. It goes on to assess the cultural and economic contexts of transnational industry collaborations in the 1920s, artistic cosmopolitanism in the 1930s, and anti-Nazi propaganda in the 1940s.

Rezensiert von Marlis Schmidt


Tim Bergfelder/Christian Cargnelli (Hg.)
DESTINATION LONDON. German-Speaking Emigrés and British Cinema, 1925-1950
Oxford: Berghahn Books, 2008
272 p.
ISBN 978-1-84545-532-3

 

FILM-GENUS. Gender und Genre in der Filmwahrnehmung

Andrea B. Braidt

Das Buch analysiert die Bedeutung, die Geschlechterschemata und Gattungsformeln für die Rezeption narrativer Filme haben. Ausgehend von der These, dass Gender und Genre im Prozess der Filmrezeption als Analogien beobachtet werden können, führt die Studie im ersten Teil feministische Filmtheorie und neoformalistische, kognitionswissenschaftlich orientierte Paradigmen zusammen, um zu zeigen, dass über die Theoretisierung von Gender und Genre eine Ontologisierung des Filmwahrnehmungsprozesses vorangetrieben wurde. Die Autorin konzipiert das heuristische Modell Film-Genus das den Wahrnehmungsprozess de-essentialisierend und Zuschauer-orientiert beschreibbar macht. Wie über dieses Modell kulturwissenschaftlich gewonnenen Erkennnisse zu Gender und Genre empirisch validiert werden, zeigt die Autorin im zweiten Teil des Buches anhand von vier exemplarischen Filmanalysen (James Bond: Die Another Day; Je T aime moi Non Plus; Moulin Rouge; 8 Mile).


Andrea B. Braidt
Film-Genus. Gender und Genre in der Filmwahrnehmung
Marburg: Schüren, 2008
208 S.
ISBN 978-3-89472-623-2

 

"Gute Unterhaltung!" Fritz Grünbaum und die Vergnügungskultur im Wien der 1920er und 1930er Jahre

Herausgegeben von Brigitte Dalinger, Kurt Ifkovits und Andrea B. Braidt

Der Kabarettist, Librettist und Filmschauspieler Fritz Grünbaum (1880-1942) prägte wie kein anderer Künstler die Wiener Vergnügungskultur der 1920er und 1930er Jahre, die im Mittelpunkt der hier versammelten Originalbeiträge steht. Beschrieben wird Grünbaums engeres kulturelles Umfeld, kritisch hinterfragt werden seine Selbststilisierung und die von ihm kolportierten Anekdoten. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit der Frage nach Unterhaltung und Raum sowie mit den Formen und Genres dieser Kultur - Varieté und Zirkus, Revue, politische Unterhaltungskultur und Unterhaltungstonfilm. Ein Vergleich der Wiener mit der Berliner Vergnügungsszene dient der Kontextualisierung von Grünbaums Schaffen und rundet den Band ab.


Brigitte Dalinger/Kurt Ifkovits/Andrea B. Braidt (Hg.)
"Gute Unterhaltung!" Fritz Grünbaum und die Vergnügungskultur im Wien der 1920er und 1930er Jahre
Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, 2008
128 S.
ISBN 978-3-631-58041-7


Licht. Kunst. Theater

Herausgegeben von Brigitte Marschall, Wolfgang Greisenegger und Tadeusz Krzeszowiak

Die Immaterialität und Körperlosigkeit des Lichts ist Herausforderung und Ausdrucksmedium der Künste. Ein Wechselspiel zwischen Abstraktion und Konkretisierung, zwischen Mythos und Technik legt das Terrain aus, auf dem das Theaterlicht die Szene konstituiert. Funktionslicht und die dramaturgische Bedeutung des Gestaltungslichts, Lichtsymbole und Lichtskulpturen erzählen auch über Weltmodelle und Gesellschaftsbilder. Die versammelten Beiträge diskutieren unterschiedliche ästhetische Perspektiven des Lichts von der Antike bis ins 21. Jahrhundert.

Brigitte Marschall/Wolfgang Greisenegger/Tadeusz Kreszowiak (Hg.)
Licht. Kunst. Thetaer
(Maske und Kothurn 3/2008)
Wien u.a.: Böhlau, 2008
104 S.
ISBN 978-3-205-78332-9


"Wissenschaft nach der Mode"? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien 1943

Herausgegeben von Birgit Peter und Martina Payr

In der Ausstellung "Wissenschaft nach der Mode"? werden wesentliche Dokumente aus dem Archiv des Wiener Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFMA) zur Gründungsgeschichte des in NS-Diktion sogenannten Zentralinstituts für Theaterwissenschaft im Jahr 1943 erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die im vorliegenden Katalog versammelten Beiträge vertiefen in die Thematik der Ausstellung und lassen das Gezeigte nachhaltig werden. Zudem gehen sie der Frage nach, auf welchem kulturpolitischen Konsens Wissenschafts- und Kulturpolitik in den Jahren 1945-1955 stattfinden konnte, bzw. mit welchen Strategien dieser Konsens hergestellt wurde.

Unter Mitarbeit von (in alphabetischer Reihenfolge): Thomas Arzt, Paul M. Delavos, Sylvia Ertl, Kathrin Feichtinger, Caroline Herfert, Lukas Hochrieder, Veronika Holzmann, Klaus Illmayer, Julia Jennewein, Brigitte Kenscha-Mautner, Ester Kočarová, Claudia Mayerhofer, Gerald Piffl, Inge Praxl, Alexandra Riegler, Anja Schmidt, Gabrielle Ségur-Cabanac, Gertrude Elisabeth Stipschitz und Gerald Tschank.


Birgit Peter/Martina Payr (Hg.)
"Wissenschaft nach der Mode"? Die Gründung des Zentralinstituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien 1943
(Austria: Universitätsgeschichte, Bd. 3)
Wien u.a.: LIT, 2008
2. Aufl., 296 S.
ISBN 978-3-8258-1298-0

 

Schreiben für Hollywood. Das Drehbuch im Studiosystem

Claus Tieber

Schreiben für Hollywood rückt den Ausgangspunkt für jeden Film in die Mitte: das Drehbuch. Seine Entwicklung wird am Beispiel dreier Autorinnen und Autoren analysiert. Mit Frances Marion führt es durch den Stummfilm, mit Ben Hecht durch die 1930er Jahre und mit Dalton Trumbo kommt das Buch ans Ende des Studiosystems. Dabei bietet es eine detaillierte Analyse der organisatorischen, ökonomischen und ästhetischen Bedingungen, unter denen in Hollywood Drehbücher geschrieben wurde. An Hand von Archivmaterial gewährt das Buch erstmals Einblick in historische Drehbuchsitzungen und in Details der Drehbucharbeit in Hollywood.


Claus Tieber
Schreiben für Hollywood. Das Drehbuch im Studiosystem
(Filmwissenschaft; 4)
Wien u.a.: LIT, 2008
352 S.
ISBN 978-3-8258-1166-2

Publikationen 2005-2007

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

Covers der nachfolgend genannten Publikationen

Falsche Fährten in Film und Fernsehen 

Herausgeben von Patric Blaser, Andrea B. Braidt, Anton Fuxjäger und Brigitte Mayr

Menschen erweisen sich im Nachhinein als Geister... ein Road-Movie wird plötzlch zum Vampirfilm ... Trailer versprechen, was Filme nicht halten. Film- und Fernsehzuschauer sind bestens vertraut mit enttäuschten Erwartungen und irrigen Annahmen. Dieser Band analysiert Falsche Fährten als dramaturgische Verfahren, extratextuelle und intermediale Bezüge, Genderkonstituierungen und erzählperspektivische Täuschungen.

30 Originalbeiträge, u.a. von: Wolfgang Beilenhoff (Bochum/Köln), Christine Noll Brinckmann (Zürich/Berlin), Britta Hartmann (Berlin), Eric de Kuyper (Brüssel/Groningen), Heide Schlüpmann (Frankfurt), Eva Warth (Bochum), Hans-Jürgen Wulff (Kiel)


Patric Blaser/Andrea B. Braidt/Anton Fuxjäger/Brigitte Mayr
Falsche Fährten in Film und Fernsehen 
(Maske und Kothurn 2–3/2007)
Wien u.a.: Böhlau, 2007
423 S.
ISBN 978-3-205-77678-9

 

Die Bauweise von Paradiesen

Herausgegeben von Klemens Gruber und Christian Schulte

Alexander Kluge ist vieles in einer Person: Geschichtenerzähler, Film- und Fernsehautor, Jurist, Medienpolitiker, Lehrer und Theoretiker der Öffentlichkeit – kurz: Projektemacher im besten Sinne. Immer geht es ihm um die Frage nach den Produktionsformen der Erfahrung, nach dem Verhältnis von geschichtlicher Tatsachenwelt und den Möglichkeitsräumen der Vorstellungskraft. 

Mit Beiträgen von Henning Burk (Frankfurt), Miriam Hansen (Chicago), Claus Philipp (Wien), Rainer Stollmann (Bremen), Joseph Vogl (Berlin) u.a. 

Inkl. einem Verzeichnis von Kluges Fernsehsendungen 2000-2006


Klemens Gruber/Christian Schulte (Hg.)
Die Bauweise von Paradiesen
(Maske und Kothurn 1/2007)
Wien u.a.: Böhlau, 2007
196 S.
ISBN 978-3-205-776772

 

Systematische Handlungstheorie. Ideologiekritische Reformulierung des Handlungsbegriffs in Politik, Ethik und Poetik bei Aristoteles und im Neoaristotelismus

Clemens K. Stepina 

Der zentrale Gedanke dieses Buches ist in der These begründet, dass sich den einzelwissenschaftlichen Modellen des Handelns in der Sozial- und Kulturwissenschaft – in der die Theaterwissenschaft als eine Wissenschaft vom theatralen Handeln integriert ist – ein systematisches Modell überordnen lässt. Begründet ist dieses im Aristotelischen Organon, welches in zeitgenössische Theorieanlagen (die hier als neoaristotelisch bezeichnet werden sollen) hineinreicht. Das Buch richtet sich an Leser, die ein fachliches Interesse an den handlungstheoretischen Grundlagen einer systematischen Kultur- und Sozialwissenschaft nehmen und dabei der Erarbeitung von methodischen Zusammenhängen zwischen Sozialphilosophie und Theaterwissenschaft besondere Beachtung schenken.


Clemens K. Stepina
Systematische Handlungstheorie. Ideologiekritische Reformulierung des Handlungsbegriffs in Politik, Ethik und Poetik bei Aristoteles und im Neoaristotelismus
Wien: Lehner, 2007
(Edition Milo – Texte und Studien; 4)
584 S.
ISBN 3-901749-63-6

 

Teure Kunstform Oper? Musiktheater im neuen Jahrtausend. Strategien und Konzepte

Herausgegeben von Manfred Jochum und Isolde Schmid-Reiter

Im Zentrum des Bandes steht die Kunstform der Oper in all ihren Facetten und Herausforderungen der Gegenwart - betrachtet durch die Brille der Pole Kultur und Wirtschaft:

Wird der Oper auf der einen Seite mitunter ein konservativer Spiegel vorgehalten und der hohe finanzielle Aufwand ins Treffen geführt, so wird auf der anderen Seite gleichfalls die besondere Attraktivität und internationale Verbindlichkeit benannt. Die anregenden Kurzbeiträge der renommierten Autorinnen und Autoren, deren Grundlage eine Tagung des Europäischen Forum Alpbach und der Europäischen Musiktheater-Akademie (EMA) gewesen ist, beschäftigen sich mit dem Verhältnis Politik - Kulturbewusstsein, dem Musiktheater zwischen öffentlicher und privater Hand, den Faktoren Kulturförderung und Kulturmanagement sowie Controlling und Bildungsauftrag und münden schließlich in einer Auseinandersetzung um den Wirtschaftsfaktor Festival.


Manfred Jochum/Isolde Schmid-Reiter (Hg.)
Teure Kunstform Oper? Musiktheater im neuen Jahrtausend. Strategien und Konzepte
(Kultur und Wirtschaft; 4)
Innsbruck/Wien: Studienverlag, 2006
142 S.
ISBN: 978-3-7065-4299-9

 

Von Musen, Miminnen und leichten Mädchen. Die Schauspielerin in der römischen Antike

Evelyn Fertl

Eine Forschungsneuheit: Die Mimin der römischen Antike steht zum ersten Mal im Mittelpunkt einer detaillierten Untersuchung auf breiter Quellenbasis. Trotz der umfassenden Popularität, die der Mimus als antikes Unterhaltungstheater in allen Gesellschaftsschichten genoss, und der besonderen Aufmerksamkeit, die insbesondere die weiblichen Ensemblemitglieder erregten (als einzige antike Sprechtheaterform brachte der Mimus Frauen und Mädchen auf die Bühne!), wurde dieses Phänomen von der Wissenschaft bisher kaum beachtet. Von zeitgenössischen Autoren wiederholt in die Nähe von Prostituierten gerückt, von der modernen Forschung zumeist als Striptease-Tänzerin von vernachlässigbarem schauspielerischen Niveau abgetan, wird die römische mimula mit dem vorliegenden Band erstmals Gegenstand einer seriösen, umfassenden und sorgfältigst recherchierten wissenschaftlichen Betrachtung.


Evelyn Fertl
Von Musen, Miminnen und leichten Mädchen. Die Schauspielerin in der römischen Antike
(Blickpunkte; 9)
Wien: Braumüller, 2005
238 S.
ISBN 978-3-7003-1516-2

 

Lara Croft und Charlie's Angels. Neue Heldinnen im Actionfilm

Carla Hopfner

Kann Gewalt denn weiblich sein? Mit Frauen besetzte Actionfilme gehören seit gut zwei Jahrzehnten durchaus zum Standardrepertoire von Hollywood. Neu ist, dass es sich bei den Heroinen des einundzwanzigsten Jahrhunderts nicht mehr um muskelbepackte Amazonen handelt, um (tendenziell lesbische?) Mannweiber, sondern um attraktive, selbstbewusste, kurvenreiche Über-Frauen, prototypisch verkörpert von der Fleisch gewordenen Computerspiel-Ikone Lara Croft in Tomb Raider und den wiedererstandenen „Drei Engeln für Charlie“. Weist dieses neue Bild der Weiblichkeit tatsächlich auf einen Paradigmenwechsel hin? Definiert sich Hollywoods „neue Actionheldin“ im Zeitalter des Postfeminismus mittlerweile (auch) über ihre Weiblichkeit? Kung-Fu und High Heels, Gewalt und (weibliche) Sexualität sind kein Widerspruch für die neue Generation von Actionheldinnen.


Carla Hopfner
Lara Croft und Charlie's Angels. Neue Heldinnen im Actionfilm
(Blickpunkte; 10)
Wien: Braumüller, 2005
120 S.
ISBN 978-3-7003-1517-9

 

agency@? Cyber-Diskurse, Subjektkonstituierung und Handlungsfähigkeit im Feld des Politischen

Susanne Lummerding

Den "Cyberspace" als konkretes Feld gesellschaftlichen Handelns zu betrachten bedeutet eine Politisierung der Medientheorie. Hierfür liefert die Autorin eine neuartige Verknüpfung strukturalistischer Psychoanalyse mit einer Theorie des Politischen, dezidiert bezogen auf die Analyse visueller Kultur im Kontext digitaler Medien. Mit einer grundsätzlichen Kritik an technologiedeterministischen Rhetoriken nimmt die Untersuchung ihren Ausgangspunkt in der Frage nach den Ursachen der Persistenz von utopischen Versprechungen und Erwartungen, die an Technologieentwicklungen geknüpft werden. Ziel ist, einen neuen wissenschaftlichen Zugang zum Problem der Handlungsfähigkeit im Kontext gegenwärtiger Medienentwicklungen zu formulieren. Grundlegend hierfür ist eine neue Sicht auf die vermeintlich stabilen Kategorien von sexueller Differenz und Geschlecht für eine Konzeption des Subjekts des Handelns.


Susanne Lummerding
agency@? Cyber-Diskurse, Subjektkonstituierung und Handlungsfähigkeit im Feld des Politischen
Wien: Böhlau, 2005
320 S.
ISBN 978-3-205-77327-6

 

Kinderoper. Ästhetische Herausforderung und pädagogische Verpflichtung

Herausgegeben von Isolde Schmid-Reiter

Die Kinderoper ist ein Bereich, der in der Praxis immer mehr an Bedeutung gewinnt. In Beiträgen internationaler Wissenschaftler und Theaterschaffender stellt der vorliegende Band den Aktualitätswert der Musiktheaterarbeit für Kinder und die Vielfalt ihrer Ausdrucksformen nachdrücklich und eindrucksvoll unter Beweis.

Mit Beiträgen von: Gunther Reiß, Wilfried Hiller, Mechthild von Schoenebeck, Kurt Schwaen, Violeta Dinescu, Ioan Holender u.a.


Isolde Schmid-Reiter (Hg.)
Kinderoper. Ästhetische Herausforderung und pädagogische Verpflichtung
(Schriften der Europäischen Musiktheater-Akademie; 6)
Regensburg: ConBrio, 2004
324 S.
ISBN 3-932581-64-4

 

Walter Benjamins Medientheorie

Herausgegeben von Christian Schulte

Als Walter Benjamin in den 30er Jahren den Verlust der Aura konstatierte, hatte er vor allem die leicht reproduzierbaren modernen Medien Fotografie, Film oder Schallplatte im Blick.

Doch wie steht es heute um die Aktualität und den Gebrauchswert von Benjamins Theorie, wo das Fernsehen den Film abgelöst hat und selbst schon wieder vom Internet verdrängt zu werden droht? Hat nicht das digitale Zeitalter mit seinen virtuellen Welten ganz neue Formen der Aura hervorgebracht, und wie verhält sich, was Benjamin als "taktile Rezeption" beschrieb, zum Zeit und Raum überwindenden Cyberspace? Welchen Akzent hätte der Kunstwerk-Aufsatz heute, und wie könnte das Verhältnis von Politik und Ästhetik gedacht werden?

Neben diesen, unsere Gegenwart betreffenden Fragen überprüfen die Autoren des Sammelbandes Benjamins Aussagen zu Fotografie, Film und Radio, gehen seinen Aussagen zur Bildkonzeption und zur Rolle des Akustischen nach und hinterfragen die sprachphilosophischen und mimesisorientierten Implikationen seines Medienbegriffs.


Christian Schulte (Hg.)
Walter Benjamins Medientheorie
Konstanz: UVK, 2005
266 S.
ISBN 978-3-89669-467-6