Figurationen der Störung – Medienkulturhistorische Perspektiven auf kleine Formen aktivistischer Intervention
Julia Preisker
Figurationen der Störung – Medienkulturhistorische Perspektiven auf kleine Formen aktivistischer Intervention
Das Dissertationsprojekt befragt, wie sich aktivistische Intervention konstituiert und nimmt dabei kleine Formen des Medialen in den Fokus. Aus einer performativitätstheoretischen Perspektive wird das Konzept der Figuration im Kontext der Medienkulturwissenschaft produktiv gemacht. Anhand von historiographischen Materialstudien wird der Frage nachgegangen, auf welche Weise sogenannte kleine Formen ein Moment der Störung hervorrufen. Indem die ›In-Form-Setzung‹ des Materials selbst als Konstitutionsmoment von Intervention betrachtet wird, werden mediale Konstitutionsprozesse in den Vordergrund gestellt. Die In-Form-Setzung des Materials ins Kleine, Brüchige, Fragmentarische, Fluide rückt die Prozessualität von Medien in den Blick, anstatt von medienontologischen Bestimmungen auszugehen. Ziel der Arbeit ist es, Kontinuitäten und Diskontinuitäten in den kleinen Formen der jeweiligen Analysegegenstände herauszuarbeiten. Damit wird die Herstellung von Intervention auch in diskursive Zusammenhänge eingebettet: sie unterliegt Vorstellungen etwa von Macht, Hegemonie und Selbstermächtigung, die auf mediale Konstitutionsprozesse einwirken, jedoch zugleich auch von medialen Spezifika, Ästhetik und Form betreffend, bedingt werden. Ausgehend von diesem Wechselverhältnis soll erarbeitet werden, wie kleine Formen ›Figurationen der Störung‹ konstituieren.