Performance in motion: Zum Verhältnis von Bewegung und Raum im ortsspezifischen Performancetheater (Arbeitstitel)
Hippesroither, Wera
Das Dissertationsprojekt Performance in motion untersucht theatrale Formen, die über keine feste räumliche Struktur wie im klassischen Bühnenraum verfügen und zeigt eine produktive Verschränkung von Performativitäts- und Raumtheorie mit den Mobility Studies auf, um die Bedeutung der (Fort-)bewegung für die Ausbildung theatraler Räume zu verdeutlichen. Das Projekt denkt den Spatial Turn der Kulturwissenschaft mit dem Mobility Turn der Sozialwissenschaft zusammen und analysiert ortsspezifisches Performancetheater als räumliches Gefüge. Die fluide und ephemere Qualität von Mobilität und insbesondere dem menschlichen Gang korrespondiert dabei mit der ephemeren Qualität von Performancetheater. Indem sich ortsspezifisches Theater von seinen klassischen Bühnenräumen loslöst und die Stadt als neue Spielstätte erschließt, muss es immer auch im sozialen Kontext der Stadt gedacht werden. Das Projekt liefert einen theatertheoretischen Beitrag zur aktuellen Raumdebatte, eröffnet neue Perspektiven für die Performanceanalyse und argumentiert dafür, theatrale Praktiken, die abseits von klassischen Bühnenräumen stattfinden, als durch Bewegung konstituiert zu definieren.