Ein bergsonianischer Roman: Nina Jäckles „Der lange Atem“ (2014)
- Autor(en)
- David Wagner
- Abstrakt
David Wagner spricht mit der deutschen Schriftstellerin Nina Jäckle über ihren neuen Roman
„Der lange Atem“ und der inhaltlichen wie struktuellen Nähe dieses Werks zum Begriff der Dauer des französischen Philosophen Henri Bergson (1859-1941).
Nina Jäckles Roman „Der lange Atem“ spielt eineinhalb Jahre nach der verheerenden Fukushima-Tsunami-Katastrophe in einer der betroffenen japanischen Provinzen. Ein Inspektor, früher zuständig fürs Zeichnen von Phantombildern gesuchter Krimineller, ist nach dem Tsunami mit seiner Frau in deren zerstörtes Heimatstädtchen zurückgekehrt.
Der Protagonist verfertigt anhand von Fotos der entstellten Gesichter der Tsunamiopfer möglichst präzise Phantomzeichnungen, damit den Hinterbliebenen die Identifizierung ihrer Angehörigen zumutbar wird. Der Zeichner stellt sich dieser Herausforderung von ganzem Herzen, mit all seinem Talent – getragen von der Hoffnung, dabei mitzuhelfen, die Welt der Hinterbliebenen wieder zurechtzurücken, wieder hinreichend „in Ordnung“ zu bringen.- Organisation(en)
- Institut für Philosophie, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
- Publikationsdatum
- 12-2014
- ÖFOS 2012
- 603101 Ästhetik
- Link zum Portal
- https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/5c9f6228-3f2e-4d53-a7f1-5410fb31c599