We are souvenirs: On the road with the selfsightseeing company
Unter ihrem Motto „Queer souvenirs on tour“ begibt sich die selfsightseeing company
(@ Bastian Petz & Johannes Lernpeiss) im Rahmen „Wir sind Wien: Festival der Bezirke“ auf Spurensuche nach der queeren Selbstdarstellung von fünf ausgewählten Wiener Bezirken. Ihr mobiler Souvenirwagen wird an fünf markanten Wiener Plätzen für jeweils einen Tag im Juni den vielfältigen Kosmos ihrer Objekte als begehbare lebende Installationen /Skulpturen zur Schau stellen.
Souvenirs prägen das Image, die Inszenierung einer Gesellschaft, einer Stadt, eines Bezirkes, übertragen Geschichte(n), Kulturen, das Lebensgefühl in käufliche Beutestücke, die an anderen Orten und Rahmungen den Verwandten und Freunden stolz gezeigt, zu Erinnerungs- und Beweisstücken der Reise transformiert werden. Souvenirs sind so auch immer Fragmente, Spuren und spolien, die in ihrer inhaltlichen und formalen Aussage Verweischarakter haben. Die Leer- und Bruchstellen machen sie zu Fundstücken, zu Fragmenten der Vergangenheit, fern und nah zu gleich, an- und abwesend in ihren narrativen Texturen und Epochenschichtungen. Als Speichermedium dienen sie als Gedächtniskultur, aufgeladen mit Bedeutung, Prestige, Kitsch und Kommerz. Entstanden aus den Reliquien der Pilger, die von ihren Reisen gegenständliche Abdrücke von wundertätigen Heiligen und Ereignissen als Kraftquelle für sich und für die Daheimgebliebenen mitgebracht haben.
Die Gemeinsamkeit von Wissenschaft und künstlerischer Forschung liegt in ihrem Potential, das einen Raum des Dazwischen aktiviert. Im Unterschied zur institutionalisierter Forschung welche auf scheinbar objektiven Methoden basiert, ist die kunstbasierte Forschung ein Forschungszugang der Emotionalität. Der eigene Erfahrungsraum wird als prozessbegleitendes Phänomen integriert. Im künstlerischen Prozess Involvierte und Beobachtende stellen Fragen anders, stellen anderes in Frage. Wie emotional, kreativ und imaginativ darf und soll Forschung sein? Wie erkenntnisorientiert und theoriegeleitet operieren Performer*innen in der künstlerischen Praxis? Die Teilnehmer*innen von artistic research werden gemeisam mit der selfsightseeing company den queeren Stadt- und Gesellschaftskörper von Wien begehen, Archive und Bewohner*innen befragen, um aus den gewonnenen Erkennntissen, Eindrücken und Assoziationen VerQUEERerungen entwickeln, die als Ansichtskarten gedruckt und zu vagabundierenden Artefakten mutieren.
Programm
- 1. Juni
15.00-19.00 Uhr | Michaelaerplatz, Wien 1 - 4. Juni
15.00-19.00 Uhr | Resselpark, Wien 4 - 6. Juni
15.00-19.00 Uhr | Esterhazypark, Wien 6 - 7. Juni
15.00-19.00 Uhr | MQ, Museumsplatz 1, Wien 7 - 9. Juni
15.00-19.00 Uhr | Sigmund-Freud-Park, Wien 9
