Das Wiener Hetzamphitheater. Theatralität & Animalität im 18. Jahrhundert

06.04.2017 18:00 - 19:30

Defensio von MMag. David J. Krych, tfm Institut, UZA II Rotunde, 2H558

Von der Frühen Neuzeit bis in das 19. Jahrhundert stellten inszenierte Tierkämpfe eine übliche und gleichermaßen beliebte theatrale Form im gesamten mitteleuropäischen Raum dar. So auch in Wien, wo solcherart Vorstellungen im "k. k. privilegierten Hetzamphitheater unter den Weißgerbern" (1755-1796) fast allwöchentlich dargeboten wurden. Die diskursive Dominanz einer Nationaltheatergeschichtsschreibung trug maßgeblich dazu bei, dass diese kulturelle Form aus dem wissenschaftlichen Kanon verbannt wurde. Die vorliegende Dissertation, die auf den sog. Hetzzetteln – den Ankündigungszetteln des Hetzamphitheaters –, zeitgenössischen Beschreibungen, Memoiren, Zeitungsannoncen und zeitgenössischen wissenschaftlichen Abhandlungen beruht, zeichnet eine Geschichte dieser eigentümlichen und bisher wissenschaftlich vernachlässigten theatralen Form nach.

(Bildnachweis: Löschenkohl, Hieronymus, Brand des Hetzamphitheaters am 1.9.1796, Papier/Radierung, koloriert, 1796, Theatermuseum Wien, Sign.: GS_GBU4789)

Defensio MMag. David J. Krych