Archäologie des Amateurfilms. Ausgrabungen zur visuellen Kultur der Moderne (Arbeitstitel)
Vrääth Öhner
Ausgehend von einem rund 5.000 Rollen umfassenden Bestand des Österreichischen Filmmuseums sollen Themenstellungen, Motivkomplexe und ästhetischen Formen des Amateurfilms in ihrer gegebenen Heterogenität historisch rekonstruiert und mit jenen kulturellen Praktiken in Beziehung gesetzt werden, deren Resultat und Ausdruck sie sind. Auf diese Weise kommt das Projekt zwei Forderungen nach, die in der rezenten Theoriebildung zum Amateurfilm wiederholt geäußert wurden: Zum einen die Untersuchung seiner kulturellen Praktiken vom Familienfilm auf die Produktion so genannter ambitionierter Amateure auszuweiten, zum anderen, dies mit Blick auf die historische Entwicklung der ästhetischen Formen zu tun; und zwar um feststellen zu können, welche Faktoren – technologische Entwicklungen, sozialgeschichtliche Aspekte und intermediale Referenzen – ihrer beider Genese bestimmen. Insgesamt geht es der Untersuchung also darum, die in beiden Spielformen des Amateurfilms enthaltene Fülle an faktischen, historischen, sozialen und materialen Informationen über die visuelle Kultur der Moderne freizulegen und dazu das methodische und analytische Instrumentarium zu entwickeln.