Humanitas und Zivilisation im Spiegel der italienischen Improvisationskomödie
Projektleitung: Univ.-Prof. Dr. Stefan Hulfeld
Mitarbeiter: Mag. Sebastian Hauck, lic.phil. Stefano Mengarelli, lic.phil. Demis Quadri
Laufzeit: 01.09.2005–28.02.2013
Fördergeber: Schweizerischer Nationalfonds, Universität Wien
Projektbeschreibung:
Innerhalb des Forschungsprojekts wird eine der ältesten Handschriften mit einhundert Commedia dell‘Arte-Spieltexten (Szenarien), die jeweils mit einem illustrierten Titelblatt versehen sind, erstmals vollständig transkribiert und übersetzt. Diese einhundert italienischen Szenarien-Texte sowie die deutschen Übersetzungen erscheinen 2011 in einer kommentierten Studienausgabe einschließlich der Illustrationen (Vienna University Press des Verlags Vandenhoeck & Ruprecht). Die Forschungsergebnisse erscheinen zum einen in der Einleitung zum Editionsband sowie in einem gesonderten Studienband. Eine sprach- und literaturgeschichtliche Studie gibt Aufschluss über die Entstehung von Szenarientexten im Spannungsfeld von Berufstheater und humanistischen Bildungsinstitutionen. Eine kunstgeschichtliche Untersuchung zeigt, dass die bekannten Illustrationen stark von ikonographischen Traditionen sowie von den im Text enthaltenen Informationen geprägt sind, jedoch nur in geringem Maß von der Berufsspielpraxis selber. Eine kulturwissenschaftliche Studie verdeutlicht anhand ausgewählter Spielelemente (Lazzi, Wahnsinnsszenen etc.) die – gemessen an dem an Naturbeherrschung orientierten Menschenbild der Renaissance – alternativen Sichtweisen auf Subjekt bzw. Gesellschaft und erläutert das mit der Groteske verbundene Erkenntnisprinzip der Commedia.
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