Erneuerungsbestrebungen in der Theaterarbeit des Dramatischen Zentrums
Projektleitung: Ao. Univ.-Prof. Dr. Brigitte Marschall
Projektlaufzeit: 04/2010–03/2012
Projektmitarbeiterin: Mag. Camilla Henrich
Fördergeber: ÖAW DOC Stipendium
Projektbeschreibung:
Zwanzig Jahre nach der Schließung des Dramatischen Zentrums (D.Z.) – das in seiner Beschaffenheit in Wien zu dieser Zeit nicht nur einzigartig war, sondern dessen Theaterarbeit auch Vorbildwirkung für das österreichische Kulturleben hatte – hat diese kulturelle Einrichtung nichts an seiner Relevanz eingebüßt. Nun werden die verfügbaren Archivmaterialien einer Analyse unterzogen und ZeitzeugInnen aufgespürt, um Versäumtes in Form einer Dokumentation nachzuholen. Die (politisch-kulturellen) Notwendigkeiten, die zur Gründung des D.Z. führten, legen einerseits Zeugnis über die Situation der Theaterlandschaft Wiens Anfang der 1970er Jahre ab, andererseits plädierte Horst Forester, Leiter des D.Z., für eine Erneuerung des Theaters dieser Zeit durch neue, andere Arbeits- und Darstellungsmethoden. Um dies zu bewerkstelligen wurde der internationale Austausch von neuen Formen der Theaterarbeit, als auch das Transponieren von Entwicklungen durch Stipendien und Gastspiele gefördert. Neue Theaterformen wurden etwa von Animationsgruppen (Zielgruppenarbeit), dem A.Mo.K-Theaterlabor (der Arbeitsgruppe Motorische Kommunikation, Erarbeitung eines Theaters der Erfahrung nach Jerzy Grotowski), sowie durch Workshops und die Etablierung einer (Selbsterfahrungs-)Schauspielschule erprobt. Die Erneuerungs-bestrebungen durch die Theaterarbeit an neuen Formen sollen im Rahmen dieses Projekts dokumentiert, analysiert und aufgearbeitet werden.