Theater in Bosnien und Herzegowina 1992 bis 1995

14.03.2019 14:30 - 16:00

Defensio von Senad Halilbašić

„Spielende und Zuschauende sowie eine Granate, die weit genug entfernt ist.“ – Theater in Bosnien und Herzegowina 1992 bis 1995

Die Dissertation versteht sich als theaterhistoriographische Grundlagenforschung der Aktivitäten institutioneller Theaterhäuser in Bosnien und Herzegowina während des Bosnienkriegs 1992 bis 1995. Aufgrund der Annahme, dass unterschiedliche Kriegskontexte divergierende Funktionen von Kunsttheater hervorbringen, wurden Aktivitäten von Theaterinstitutionen in vier bosnisch-herzegowinischen Städten untersucht. Zu diesem Zwecke wurde Primärmaterial erstmals vor Ort erhoben und übersetzt (Videoaufzeichnungen von Aufführungen, Strichfassungen, Programmhefte, Kritiken; Gespräche mit theaterschaffenden ZeitzeugInnen nach Methoden der Oral History etc.). Jenes diente als Basis für die diskursanalytische Untersuchung der Funktionen von Theater jener Zeit.

Die Fragmentierung des militärischen Konflikts in höchst unterschiedliche politische und kriegsspezifische Kontexte generierte eine ebensolche Fragmentierung auf der Mikroebene von Theaterpraktiken und -formen, welche allesamt den Krieg in ihrer jeweiligen Stadt auf spezifische Weise rezipierten.


Foto © Velija Hasanbegović; Fotografiert für die Publikation Theatre in the Context of the Yugoslav Wars (https://www.palgrave.com/us/book/9783319988924)   

Location:
tfm Institut, UZA II Rotunde, Raum 2H 558