„Gut gemachtes Kindertheater ist immer auch Elterntheater und die Erwachsenenoper ist meines Erachtens kinder- und jugendtauglich. Es ist das Ernstnehmen des Publikums und die Forderung an seine Rezeptionsfähigkeit das Kriterium und nicht das Bedienen latent eingeforderter Klischees.“
Gerhard Schedl benannte 2004 mit seinem Anspruch an die Kinderoper ein prinzipielles Merkmal, das sich generell als konstitutiv für Kinderliteratur und ebenfalls als ein Charakteristikum der Kinderoper erweist: die Doppeladressierung.
20 Jahre danach wird diese Kunstform einer Standortbestimmung unterzogen. Aus multidisziplinärer Perspektive befragen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen Entwicklungen, Produktionen, an der Gegenwart orientierte Formate für die große Bühne und kleine Erzählformen in ihrer ästhetischen Vielfalt und stellen Rahmenbedingungen, Herausforderungen und Erfahrungen zur Diskussion.
Referent*innen und Diskussionsteilnehmer*innen: Gerald Maria Bauer (Theater der Jugend, Wien), Anna Bernreitner (Regisseurin), Thomas Birkmeir (Theater der Jugend, Wien), Matthias Brandt (Staatsoper Hannover), Tina Breckwoldt (Wiener Sängerknaben), Beate Breidenbach (Opernhaus Zürich), André Comploi (Teatro alla Scala, Mailand), Franziska Degé (Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt), Jonathan Dove (Komponist, UK), Paula Fünfeck (Autorin und Librettistin), Giulia Giammona (Regisseurin), Gancho Ganchev (Staatsoper Varna, Bulgarien), Peter Heilker (MusikTheater an der Wien), Barbara Hellmayr (MusikTheater an der Wien), Stefan Herheim (MusikTheater an der Wien), Gordon Kampe (Komponist, Hochschule für Musik und Theater Hamburg), Elena Kats-Chernin (Komponistin, Australien), Oliver Láng (Wiener Staatsoper), Peter Lund (Autor und Regisseur), Anna Melcher (Deutsche Oper am Rhein, Düsseldorf/Duisburg), Wolfgang Mitterer (Komponist, Österreich), Vera Nemirova (Regisseurin), Sabryna Pierre (Grand Théâtre de Genève), Konstanze Rora (Hochschule für Musik und Theater Leipzig), Joscha Schaback (Schott Music), Helmut Schmidinger (Komponist, Kunstuniversität Graz), Christian Schröder (MusikTheater an der Wien), Kerstin Schüssler-Bach (Verlag Boosey & Hawkes), Judith Siegmund (Zürcher Hochschule der Künste), Thierry Tidrow (Komponist, Kanada), Pierangelo Valtinoni (Komponist, Italien), Kai Weßler (MusikTheater an der Wien), Krysztina Winkel (Wiener Staatsoper), Susanne Felicitas Wolf (Autorin und Librettistin).
Inhaltliche Planung und Tagungsprogramm: Isolde Schmid-Reiter, TFM