Neuerscheinung

08.07.2024

Theresa Eisele, Theater als "Spiel- und Spiegelform" jüdischer Erfahrung. Wien 1890-1920.

Göttingen: Wallstein 2024. 

Wie Theater den Erfahrungshorizont von Juden*Jüdinnen in der Moderne geprägt hat: Kulturhistorische Studien zur Praxeologie jüdischer Teilhabe in Wien, 1890-1920. 

Das Buch beforscht, wie der Eintritt von Juden*Jüdinnen in die moderne Gesellschaft Wiens »als Theater« und mit theatralen Mitteln stattfand und entwirft so eine Praxeologie jüdischer Zugehörigkeit und Differenz. In vier Studien werden jüdische Erfahrungen der Moderne zwischen Zeigen und Beobachten, sozialer Schau und antisemitischer Bedrängnis als Modi des Theatralen zum Thema. Dabei rückt Theater als Praxis ins Zentrum, mit der Zugehörigkeit in der Moderne verhandelt, selbstbewusst behauptet oder befragt wurde. Während sich Juden*Jüdinnen »wie auf einer Bühne« permanenter Beobachtung ausgesetzt sahen, kommentierten sie dies wiederum theatral, erprobten eigene Strategien sozialer Teilhabe und beteiligten sich an der Ausgestaltung von bürgerlichen Sozialrollen in der Großstadt. Theater zeigt sich so als vielschichtige kulturelle Praxis wie als »Spiel- und Spiegelform des Lebens« (Stefan Zweig).

339 S., 14 farb. Abb.
ISBN 978-3-8353-5621-4.

Erscheint in Print & Open Access.

Zur Veröffentlichung & Wallstein-Verlagsseite: hier.

 

Theresa Eisele ist Theaterwissenschaftlerin mit kultur- und sozialhistorischem Schwerpunkt. Derzeit forscht sie am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Das Buch ist eine überarbeitete Version ihrer Dissertationsschrift, die 2022 mit dem Max-Herrmann-Dissertationspreis der Gesellschaft für Theatergeschichte ausgezeichnet wurde.