Grotesk! Ungeheuerliche Künste und ihre Wiederkehr

25.09.2020

Internationale Konferenz, 8.-9.10.2020

Im umfangreichen Œuvre des kaiserlichen Theateringenieurs Lodovico Ottavio Burnacini (1636–1707) im Bestand des Theatermuseums in Wien sind ca. 125 Handzeichnungen den Bereichen Groteske und Comœdie zuzuordnen. Ungeheuerliche und kuriose Figuren, minutiöse Studien nicht ebenmäßiger Gesichter und szenische ›Wimmelbilder‹ treffen auf Maskenfiguren der Commedia all’improvviso. Geprägt von leuchtenden Farben, Exzentrik und lustvoller Veränderung ›natürlicher‹ Proportionen, zeugen Burnacinis Zeichnungen von einem Menschenbild, in dem die Grenzen zwischen dem Pflanzlichen, Tierischen, Mechanischen und Humanen verschwimmen. In dieser Konfusion scheinen Groteske und Comœdie einander zu bedingen. In einem Spiel, das bildliche Extreme verbindet, erzeugt die Unheimlichkeit des Un­ oder Andersförmigen das Lachen. Dieses wiederum verformt Leiber und Gesichter. Die Wiederentdeckung der ikonografisch erlesenen Zeichnungen Burnacinis regt zu einer multidisziplinären Auseinandersetzung mit dem Thema der Groteske und ihrer Rezeption an.
theatermuseum.at

Organisation:
Andrea Sommer-Mathis (Österreichische Akademie der Wissenschaften)
Stefan Hulfeld (Inst. für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien)
Rudi Risatti (Theatermuseum)

Anmeldung:
Eine persönliche Teilnahme im Theatermuseum ist aufgrund des COVID-19-Präventionskonzepts des Theatermuseums nur nach vorheriger Anmeldung unter konferenz@theatermuseum.at möglich.
Die Anmeldung zur Teilnahme via Zoom-Konferenz finden Sie hier.

Das gesamte Programm und weitere Informationen finden Sie hier.