In LICHT steht mit der Lebensgeschichte der jungen blinden Pianistin Maria Theresia Paradis auch der Arzt Franz Anton Mesmer im Mittelpunkt. Die Darstellung des umstrittenen Mediziners eröffnet einen Blick in das Leben eines Wissenschaftlers im Wien des 18. Jahrhunderts. Theorien und Vermutungen treffen auf Zweifel und Missgunst. Sowohl andere Wissenschaftler als auch Mitglieder der Hofgesellschaft diskutieren eifrig über neueste Erkenntnisse und Magnetismus, sowie die zum medizinischen Alltag gehörenden Blutegel.Während Mesmer um Anerkennung seiner Forschung kämpft, verliert Maria Theresia – Patientin von Mesmer – mit jedem vergehenden Behandlungstag ein weiteres Stück ihrer Virtuosität am Klavier. Sie hat jedoch keine Entscheidungskraft über den weiteren Verlauf mit dem Umgang ihrer Erblindung – diese trägt weiterhin ihr Vater. Und auch die anderen weiblichen Figuren – Mütter, Küchenmägde und Ehefrauen – haben kaum Autonomie, und Emanzipation jeglicher Art ist nicht erwünscht, sie muss erkämpft werden.Regisseurin Barbara Albert ermöglicht einen faszinierenden Blick auf das Leben dieser Frauen und ihre gesellschaftlichen Rollen und Status.
(Patricia Schröter)
Einleitendes Filmgespräch mit: Annegret Huber (Musikwissenschaft), Nicole Kandioler-Biet (Filmwissenschaft) und Kathrin Resetarits (Drehbuch LICHT) mit Lara Bozkurt, Valentin Floß, Patricia Schröter und Johanna Zell (Studierende des Instituts für TFM, Kuratorium des Filmprogramms)
Nähere Informationen unter: kurbeln.at
In Zusammenarbeit mit dem Kinderbüro der Uni Wien.
